Aix-en-Provence - In Aix-en-Provence, dem römischen Aquae Sextiae Salluviorum, ist eine der spektakulärsten archäologischen Fundstätten Frankreichs seit Jahrzehnten aufgespürt worden. Der Stadtarchäologe Nuria Nin stellte am Dienstagabend die Erkenntnisse über die ersten Ausgrabungen vor, nach denen es sich um ein Amphitheater oder eine Kampfarena aus römischer Zeit handelt.

2126 Jahre alt

Zunächst wurden nur eine Treppe mit neun Stufen und ein längerer Gang mit gut erhaltenen Steinplatten freigelegt. Nach den Berechnungen der Forscher gehören sie zu einem antiken Gebäude mit einem Durchmesser von etwa hundert Metern. Der Fund wäre demnach in den Ausmaßen vergleichbar mit den antiken Amphitheatern von Arles und Nîmes. Aix-en-Provence wurde 122 vor Christus als erste gallo-römische Stadt in Südfrankreich gegründet.

Architektonische Spuren hinterlassen

Seit Jahrhunderten wussten die Historiker, dass die Römer bei Aix-en-Provence architektonische Spuren hinterlassen haben mussten. Seit 1953 wurden auf dem Gelände der jetzigen Fundstätte Teile von antiken Befestigungen freigelegt, 1963 wurde das drei Hektar große Gelände als archäologischer Fundort amtlich registriert.

Die ersten Hinweise auf das inzwischen in Teilen freigelegte Gebäude gab es vor einem Jahr. Daraufhin wurde eine Ausgrabung eingeleitet, die bis zum April dauerte. "Wir haben Arbeit für mehrere Generationen von Archäologen", sagte Nin, der von einem "wichtigen Fund" sprach. Noch in diesem Jahr soll eine zweite Phase der Ausgrabungen anlaufen. (APA)