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Hannes Swoboda, Spitzenkandidat der SPÖ zu ...

Foto: APA/Herbert Pfarrhofer

Spesen:
Es gibt zwei Richtungen, in denen wir aktiv waren und sein werden: Das Parlament muss klare Regelungen finden, dass Beträge nur ausbezahlte werden, wenn Kosten belegt sind. Zweitens: Solange das Parlament keine solchen Regelungen hat, werden wir uns an das System halten.

Verfassung:
Wenn die EU eine starke Union sein und international eine Rolle spielen möchte und die globalen Verhältnisse ein Stück nach dem europäischen Gesellschaftsmodell mitgestalten möchte, dann braucht sie eine klare Verfassung. Und eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik. Der gemeinsame Außenminister ist ein wesentliches Element dabei.

Foto: Standard/Cremer

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Türkei:
Die Türkei ist ein mögliches Mitglied der EU, aber da muss noch viel Wasser durch den Bosporus fließen. Die Türkei muss die begonnenen Reformen umsetzen und vervollständigen. Und die EU braucht eine Verfassung, muss sich festigen - man lädt niemanden in ein halbfertiges Haus ein.

Stabilitätspakt:
Der Pakt war wichtig, um dem Euro Stabilität und Kraft zu geben. Jetzt gilt es den Stabilitätspakt intelligenter anzuwenden - und vor allem dessen zweite Seite, die Wachstumsseite, stärker zu betonen.

Foto: APA

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Ursula Stenzel, Spitzenkandidatin der ÖVP zu ...

Foto: Reuters/Leonhard Foeger

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Spesen:
Wir haben ab sofort keine Spesenpauschalen mehr, sondern eine punktuelle Abrechnung nach Kosten und haben damit eine Vorweg-Handlung gemacht. Da sind wir als ÖVP vorne und die anderen können das halten wie sie wollen.

Verfassung:
Da appelliere ich an den Rat, zumindest einen Grundsatzbeschluss zu fassen, diesen Verfassungsvertrag zu verabschieden. Das ist notwendig für die erweiterte Union, klare Strukturen zu haben. Ich bin gegen Einzelabstimmungen - wenn, dann nur europaweit.

Foto: Reuters/Leonhard Foeger

Türkei:
Ich sehe die Türkei nicht als Mitglied der EU. Die EU braucht eine Atempause, um die große Erweiterung zu verkraften und zu einem Erfolg werden zu lassen. Die Kommission muss eine Studie über die Auswirkungen eines eventuellen Türkei-Beitritts vorlegen. Es reicht nicht aus, nur das politische Kriterium zu untersuchen - wo die Türkei ohnehin noch weit weg ist, dafür sprechen ja die großen Asylantenzahlen aus der Türkei bei uns in Österreich.

Stabilitätspakt:
Ich bin dafür, dass die Prinzipien des Stabilitätspakts unterhöhlt werden, wie das die Sozialdemokraten wollen - das aus den Angeln zu heben, wäre ein großer Rückschlag.

Foto: STANDARD/Cremer

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Hans Kronberger, Spitzenkandidat der FPÖ zu ...

Foto: APA/Robert Jäger

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Spesen:
Ich habe für mich persönlich vom ersten Tag an eine saubere Lösung gefunden, indem ich die Differenz gestiftet habe. Grundsätzlich ist die pauschalierte Abrechnung der Reisekosten ein Problem. Das Wichtigste wäre, dass alle ihre Anwesenheitstage offen legen.

Verfassung:
Wenn man die Verfassung gut vorbereitet und der Bevölkerung erklärt, wäre sie akzeptabel und annehmbar. Persönlich sehe ich die Chance, durch ein Referendum zumindest in Österreich Euratom aus dem Verfassungsanhang herauszubekommen. Jedem wäre klar, dass mit Euratom die Verfassung in Österreich nicht angenommen würde.

Foto: Reuters/Heinz-Peter Bader

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Türkei:
Grundsätzlich ist der Zeitpunkt einfach nicht gegeben, und es ist auch der Türkei gegenüber nicht fair, dass wir pausenlos mit dem Angebot zu Verhandlungen winken. Es muss Schritt für Schritt gehen, darum bin ich für einen Erweiterungsstopp.

Stabilitätspakt: Hier demaskiert sich das System, dass man bei Frankreich und Deutschland beide Augen zudrückt und vor den Wahlen auch mit Italien keinen Wickel haben will. Ich bin dafür, den Stabilitätspakt beizubehalten und Verstöße strenger zu sanktionieren.

Foto: APA/Hans Klaus Techt

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Johannes Voggenhuber, Grüne, zu ...

Foto: APA/Hans Klaus Techt

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Spesen:
Angleichung der Gehälter aller Abgeordneten des europäischen Parlaments; Beseitigung aller Pauschalspesen und Umstellung auf präzise Abrechnung; Kürzung der Taggelder und Nachweise für alle Spesen. Die "Spesenaffäre" ist eine besonders unverantwortliche Pauschalverunglimpfung des EU-Parlaments.

Verfassung: Forderung nach europaweiter Volksabstimmung. Wird sie mit Mehrheit angenommen und von 3/4 der EU-Nationen ratifiziert, tritt sie in Kraft. Für Länder, die Nein sagen: Übergangsfristen, pragmatische Regelungen oder auch EU-Austritt.

Foto: APA/Hans Klaus Techt

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Türkei:
Braucht eine europapolitische Perspektive, was nicht unbedingt ein Beitritt sein muss. Sie könnte eine wichtige Brückenfunktion und die Stellung eines hervorragenden Nachbarn einnehmen. Aber oberste Priorität haben die Staaten von Exjugoslawien.

Stabilitätspakt: Er ist zu verändern, weil er Wachstum und Beschäftigungspolitik inzwischen behindert: Die Maastrichtkriterien müssen flexibel werden unter Berücksichtigung des Konjunkturzyklus und ergänzt um ebenso konkret definierte Beschäftigungskriterien (inkl. Sanktionen) zur Senkung der Arbeitslosigkeit.

Foto: Reuters/Herwig Prammer

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Hans Peter Martin, Liste Hans Peter Martin, zu ...

Foto: Reuters/Miro Kuzmanovic

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Spesen:
Kostenehrlich. Alle Einkünfte und Ausgaben müssen genauestens offen gelegt werden - wie in den so bürokratiekritischen USA längst üblich. Keine Zusatzeinkommen aus Spesenpauschalen mehr, 3500 Euro netto Einkommen sind genug.

Verfassung:
Klare Gewaltenteilung, ein echtes Parlament, maximale Bürgerbeteiligung, starke Regionen unter einem Dach für die großen Probleme (Finanzmärkte, Wegekosten), volle Transparenz, weniger Bürokratie. Auf jeden Fall keine "Halbschwangerschaft" wie jetzt geplant.

Foto: APA/EPA/Christian Hartmann

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Türkei:
Anders als andere Kandidaten war ich stets gegen einen Beitritt der Türkei, der Argumentation des deutschen Altkanzlers Helmut Schmidt folgend (Stichwort "Überdehnung"). Es wird schon schwer, den Westen reif für den Osten zu machen. Wir brauchen eine handlungsfähige Europäische Union, keine Europa-UNO.

Stabilitätspakt:
Er ist schon weich wie eine Kirsche. Der Kern muss bleiben, doch ökonomisch wird es bald ähnlich schwierig wie in den 30er-Jahren. Große Infrastrukturprojekte und Forschungsförderung für Kleinbetriebe (keine Softwarepatente) sind nötig, aber keine Steuererhöhungen.

Foto: APA/Dietmar Stiplovsek

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Leo Gabriel, Wahlplattform "Linke", zu ...

Foto: APA/Hans Klaus Techt

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Spesen:
Dienstreisen sollten genauso abgerechnet werden, wie das meiner Erfahrung nach im Journalismus mit Originalbelegen geschieht.

Verfassung:
Wir lehnen den Entwurf ab, weil er asozial, undemokratisch und fremdenfeindlich. Da gehört etwa dazu, dass es für Migranten und Migrantinnen in der EU keine Freizügigkeit gibt.

Foto: APA/Hans-Klaus Techt

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Türkei:
Es ist nicht die Frage, ob die Türkei europareif ist, sondern ob Europa sozusagen türkenreif ist. Ausgangspunkt der Überlegungen müssen die 50 Prozent unter der Armutsgrenze lebenden Türken sein. Bisher fehlen da die sozialen Rahmenbedingungen. Ich bin für Verhandlungen, die sich aber nicht nur auf die Regierungsebene beschränken sollen. Sie müssten auch auf Ebenen der zivilgesellschaftlichen Organisationen unter Einbeziehung der Religionsgemeinschaften stattfinden.

Stabilitätspakt:
Er müsste neu überdacht werden. Wenn große Länder wie Frankreich und Deutschland ihn nicht einhalten, dann ist es undemokratisch, ihn beizubehalten - besonders mit Rücksicht auf die osteuropäischen Beitrittsländer. Aber auch bei uns hat das "Totsparen" bereits katastrophale soziale Auswirkungen gehabt.
(DER STANDARD, Printausgabe 15./16.5.2004)

Foto: APA/Hans Klaus Techt