Unter den Vorteilen, die Industrieunternehmen in der EU-Erweiterung sehen, werden an erster Stelle "Erleichterungen an den Grenzen" genannt (56 Prozent). Gefolgt von "größere Wachstumsdynamik" (49 Prozent) und "Abbau bürokratischer und sonstiger Hindernisse" (39 Prozent). Gleichauf mit je 31 Prozent liegen die Nennungen zu "Weniger Barrieren zwischen Beitrittsländern" und "politische Stabilität". Unter den Nachteilen der EU-Erweiterung aus Sicht der Unternehmen liegen die Nennungen zu "verschärfte Konkurrenz für Produkte im Ausland" mit 35 Prozent knapp vor "verschärfte Konkurrenz in Erweiterungsländern" (33 Prozent) und "rascher Produktionskostenanstieg in Erweiterungsländern" (31 Prozent).
Große Bedeutung für die meisten
Für insgesamt 69 Prozent der befragten IV-Unternehmen hat die EU-Erweiterung große (23 Prozent) oder mittlere (46 Prozent) Bedeutung. 30 Prozent schätzen deren Bedeutung nur gering ein.
Unter den Ländern, die bis dato nicht der EU angehören (inklusive GUS) wird Kroatien die größte Bedeutung aus Sicht der Unternehmen beigemessen. 23,7 Prozent gaben dem Land, das offiziell noch nicht als EU Beitrittskandidat aufgenommen ist, die "Prioritätsstufe 1". Knapp dahinter liegt Russland (22,7 Prozent für Prioritätsstufe 1), gefolgt von den beiden offiziellen Kandidatenländern Rumänien (18,7 Prozent) und Bulgarien (7,6 Prozent).
Kampagne für höhere Wahlbeteiligung
Die Europawahl am 13. Juni nahmen heute IV-Generalsekretär Lorenz Fritz und der Bereichsleiter für Internationale Beziehungen in der IV, Michael Löwy, zum Anlass für eine Pressekonferenz. Da nicht nur in Österreich bei den EU-Wahlen eine besonders niedrige Wahlbeteiligung droht, will die IV das Interesse durch eine Kampagne bei ihren Mitgliedsfirmen anfachen. "Unser Ziel mit der Kampagne 'Europa wählen' ist eine höhere Wahlbeteiligung. Denn Europa geht uns alle an, jede Stimme mehr stärkt das Europäische Parlament als demokratisch legitimiertes Element im Gefüge der europäischen Institutionen", erklärte Fritz.