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Virtuell

Nicht bücken, nicht schöpfen, nicht schlürfen. Aber im Whisky plantschen, das können Sie nach Herzens- und Leberlust, und mit den Füßen nach herumliegenden Eiswürfeln treten. Wie sich die Fliege im Whiskyglas fühlt, können Besucher des schottischen Kaffs Criieff, genauer: im Visitor-Center des Whiskyproduzenten "The Famous Grouse" leibhaftig nachvollziehen. Kamera und Schallmelder tracken die Besucher, wenn sie im virtuellen Whisky waten, und sie verbinden den virtuellen und den realen Raum in Echtzeit.

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Abgetastet

Trackingsysteme, die Computerbewegungen der User erkennen lassen, zählen zu den spannenderen Aufgaben, mit denen das Interface-Design dieser Tage befasst ist. Dass die Verbindung zwischen Mensch und Maschine zu den großen Themen der Gegenwart gehört, bezeugt auch der Begriff "Mixed Reality", der die Trennung von virtueller und realer Welt längst verwischt. Was Touristen im Whiskeyglas können, das erschließt sich dank "erweiterter" Datenbrillen-Perspektive: etwa wenn vor dem "Mixed Reality"-Auge von Touristen vor langem zerstörte Ruinen im ursprünglichen Zustand auferstehen.

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Vermischt

Wie sich "mediale Szenarien" zwischen Mensch, Maschine, vulgo Bildschirm, einklinken können, das beschäftigt etwa Spezialisten des Laboratory of Mixed Realities an der Kölner Hochschule für Medien oder deren Kollegen vom Potsdamer Projekt für nonlineare Medienapplikationen. Showcases neuartiger interaktiver Möglichkeiten machen den Betrachter von interaktiven Kurzfilmen dabei zum dramaturgischen Bearbeiter, und ermöglichen es ihm, die Handlung auf verschiedenen Ebenen zu beeinflussen.

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Interaktiv

Vom vergleichsweise primitiven Ansatz des Multiple-Choice-Movies, bei dem zwischen schlechtem und gutem Ende gewählt werden kann, hat sich die neue Avantgarde des interaktiven Bilderkonsums weit abgesetzt. Beispiel "Drumpads": Hier werden Emotionen als Schwingungen aufgefangen und direkt übersetzt. Wer kaltblütig vor der Glotze bleibt, wird ein anderes Ende erleben als der Schwitzer am Fauteuil nebenan. Doch schon steht der nächste Schritt ins Haus. Galt die Anpassung der Maschine an den Menschen als historisches Leitbild, so ist mit der vom Max-Planck-Institut vermeldeten, ersten erfolgreichen Koppelung von Nervenzellen an Siliziumchips auch die gegenläufige Lenkung des Menschen denkbar - Stoff für reale Horrormovies inklusive.

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Alles wird digital

Die Latte liegt hoch für die Industrie, die heute die Hardware für gleichfalls komplexer werdende interaktive Vernetzungen bereitstellt. Das betrifft im Bereich der digitalen Medien nach CD und DVD nicht zuletzt auch die TV-Geräte selbst. Dass das digitale Fernsehen (DTV) weit mehr bietet als lediglich eine verbesserte Ton- und Bildqualität, Spiele, Programmführer, Homebanking, E-Mail ist bekannt: Kids dürfen sich zum "1,2 oder 3" einklinken, und Sofa-Schimanskis beim interaktiven ARD-Tatort den Mörder suchen.

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Zusammenspiel

Dass neben Gerätefusionen - Sony bietet dank Kooperation mit Chip-Chef Intel mit seinem VAIO PCV-W1 mittlerweile PC, Fernseher und Audioanlage in einem - auch Unternehmensvernetzungen auffallen, liegt auf der Hand: Philipps kooperiert mit dem Versandhaus Otto, wodurch, geeigneter Dekoder vorausgesetzt, Artikel via Fernsehschirm rund um die Uhr bestellbar sind. Fast wie aus einem Guss präsentieren sich aber auch die Geräte selbst: matter Alu-Look, immer kleinere Peripheriegeräte, mit denen immer großzügiger dimensionierte Flachbildschirme bedient werden können - so präsentiert sich der aktuelle Trend.

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Riesig

Größter Plasmaspender ist Samsung, der mit 178 Zentimetern Bilddiagonale bei 98 Millimetern Gerätetiefe den Mega-Flachbildschirm "PS-63P3H" anbietet. Hersteller Loewe punktet mit einer LCD-Fernseher-Produktfamilie, bei der die gewünschten Features im Baukastenprinzip vom Kunden zusammengestellt oder auch nachgekauft werden können - darunter auch Internetzugang und FM-Tuner.

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Archiviert

Anderes bewältigt hingegen der silbergraue TV-Receiver "Personal Digital Recorder Mediamaster 260" von Nokia, der eine Art Privatarchivar der digitalen Bilder ist: Livesendungen können dank Time-Shift-Funktion per Pausetaste beliebig lang unterbrochen, die selbst geschossenen digitalen Handybilder ins System eingespeist werden. Fazit: Nie mehr allein zu Haus! (Robert Haidinger / DER STANDARD Album, 30.4.2004)

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