Erstmals lehrt Muslimin an Grazer Theologischer Fakultät zum Thema Frauen im Islam
Redaktion
,
Graz - Premiere an der Grazer Katholischen Fakultät:
Erstmals lehrte mit der aus dem Iran stammenden Philosophin Ashraf
Sheikhalaslamzadeh eine Muslimin. In ihrer geblockten
Lehrveranstaltung hat die in Wien lebende Wissenschaftlerin das
Frauenbild im Islam durchleuchtet.
Laufbahn
Ashraf Sheikhalaslamzadeh wurde 1951 in Täbriz im Iran geboren,
sie studierte an der dortigen Universität Philosophie und
Psychologie. Nach der Revolution im Iran flüchtete sie mit ihrem Mann
- einem Professor für Literaturwissenschaft - und ihren beiden
Kindern und setzte ihre Ausbildung an der Universität Wien fort.
Ihre
Forschungsarbeit liegt schwerpunktmäßig im Bereich des Sufismus in
Persien. 1991 promovierte sie mit einer Dissertation mit dem Titel
"Analyse der Glückserfahrung". Bis 1995 unterrichtete Ashraf
Sheikhalaslamzadeh an Wiener Gymnasien, danach am Philosophieinstitut
der Universität Wien.
Inhalt der Vorlesung
Insbesondere gehe es ihr darum, die Frauenbilder in islamischen
Gesellschaften zu differenzieren und Ermächtigungsstrategien
islamischer Frauen aufzuzeigen, umreißt Sheikhalaslamzadeh den Inhalt
ihrer Vorlesungsreihe. Das aus dem Sufismus - der mystischen
Dimension des Islam - gewonnene Selbstverständnis von Frauen stellte
beispielsweise patriarchalische Gesellschaftsformen in Frage. Nach
dem Motto "Nichts besitzen und von Nichts besessen werden"
praktizieren laut Sheikhalaslamzadeh die Sufi-Frauen den Islam in
seiner reinsten Form und leisten so Widerstand gegen jede
"Autorität", die ihre Selbstständigkeit und Freiheit beeinträchtigt. (APA)
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