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Colin Powell dementiert

Foto: Reuters/Philpott
Washington - US-Außenminister Colin Powell könnte Weltbankpräsident James Wolfensohn an die Spitze des Finanzinstituts nachfolgen, wenn dessen zweite Funktionsperiode ausläuft. Zwar dementieren derzeit sowohl das US-Außenamt als auch Wolfensohn jegliche Spekulationen in dieser Richtung, eine zweite Amtszeit von Powell als Außenminister - im Falle eines republikanischen Wahlsiegs im November - scheint jedoch immer unwahrscheinlicher, heißt es in der "New York Times".

Jüngster Anlass für die Spekulationen war das Buch von Bob Woodward "Plan of Attack" über die Monate vor dem Irak-Krieg, wonach der saudiarabische Botschafter in den USA noch vor dem Außenminister von den Kriegsplänen des US-Präsidenten erfahren haben soll. Obwohl Powell nach außen hin die Politik von Präsident George W. Bush weiterhin verteidige, stehe er offenbar im Inneren in starkem Gegensatz zum Kreis der "Falken" und Kriegsbefürworter rund um Bush, so die Zeitung.

Typische Anliegen

Auch habe sich Powell immer für typische Anliegen der Weltbank, wie den Kampf gegen Armut und gegen die Verbreitung der Immunschwächekrankheit HIV/Aids ausgesprochen. Wolfensohn wird im Juni 2005 zwei fünfjährige Amtsperioden absolviert haben, eine dritte Nominierung gilt eher als unwahrscheinlich. Nach dem Usus der Internationalen Finanzinstitutionen steht an der Spitze des Internationalen Währungsfonds (IWF) ein Europäer, während die Weltbank von einem US-Amerikaner geführt wird.

Powell gilt auch als guter Freund von Wolfensohn. Doch der US-Außenminister ist in der Gerüchteküche rund um die Weltbank in Washington nicht der einzige Kandidat. Auch der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg, Chef der gleichnamigen Wirtschaftsagentur, oder der Handelsbeauftragte Robert Zoellick, wurden am Rande der eben beendeten Frühjahrstagung in den Gängen als mögliche Kandidaten für die Wolfensohn-Nachfolge genannt. (APA)