Wien - Ehe sich morgen, Donnerstag, um zehn Uhr die Aktionäre der VA Tech versammeln, tut dies der Aufsichtsrat des Anlagenbaukonzerns. Zweck ist eine Vorentscheidung in der Vorstandsfrage, heißt es in ÖIAG-Kreisen. Die Hearings für die Nachfolge von Generaldirektor Erich Becker und Finanzvorstand Roland Scharb sind abgeschlossen, nun will das Präsidium rund um ÖIAG-Vorstand Peter Michaelis Donnerstagfrüh die aus neun Kandidaten gefilterten zwei Favoriten präsentieren. Ob Elin-EBG-Chef Klaus Sernetz seine Pole Position verteidigen konnte, ist ungewiss.

Überraschungen sind drin, denn VAI-Chef Gerhard Falch soll mit einer unkonventionellen Präsentation und fulminanten Auftragseingängen beeindruckt haben. Zudem dürfte sich RLB-OÖ-Chef Ludwig Scharinger für einen Oberösterreicher stark machen, was für den Steirer Sernetz nicht hilfreich ist.

Hauptpunkt in der HV ist die Abstimmung über eine Kapitalerhöhung um 50 Prozent. Die ÖIAG wird nicht mitziehen, weil ein Zukauf beim derzeitigen Kurs von 42 Euro nach dem Verkauf von neun Prozent im vorigen August zu 24 Euro je Aktie nicht argumentierbar sei.

Zieht der Industrielle Mirko Kovats mit seinen 12,53 Prozent mit, ist er automatisch größter Aktionär. Bis es so weit ist, muss sich Kovats mit Geschäftspartnern herumschlagen, die versuchen, Geld einzutreiben. Nach der Investkredit versucht es nun der Immobilieninvestor Rudolf Krtina über den Klagsweg. Es geht um 370.000 Euro Haftung, die für einen Kredit bei der Weinviertler Sparkasse schlagend geworden sind, und einen Schaden von 353.000 Euro. Beides stammt aus einer Schad-und Klagloshaltung, die Kovats im Zuge eines Polen-Geschäftes 1998 unterschrieben haben soll. Kovats will davon nichts wissen, er war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. (Luise Ungerboeck, DER STANDARD Printausgabe, 28.4.2004)