Wien - Nur mehr vier Tage haben ÖBB-Vorstand und Gewerkschaft Zeit, um ein neues Arbeitszeitmodell auszuhandeln. Schaffen sie keinen tragfähigen Kompromiss, droht eine gesetzliche Regelung. Der Kompromiss, nach dem ÖBB-General Rüdiger vorm Walde und ÖBB-Gewerkschaftschef Willi Haberzettl am Montag suchten, soll eine Explosion der Personalkosten um rund 115 Mio. Euro verhindern.

Die Mehrkosten entstünden für die Bahn aufgrund einer EU-Richtlinie, der das österreichische Arbeitszeitgesetz angepasst wurde. Dieses neue Gesetz tritt am 1. Mai in Kraft, es gilt nicht nur für die Eisenbahner. Um die Mehrkosten hintanzuhalten und für den Eisenbahnverkehr brauchbare Dienstzeiten zu basteln, sucht man zumindest für die im Schicht- und Turnusdienst Beschäftigten nach Sonderregelungen.

Sie sollen - analog zum Nacht-, Schwer- und Feiertagszuschlag in anderen Branchen - nicht komplett auf Zuschläge oder Sonderzahlungen verzichten müssen. "Das wäre ja ungerecht", sagt ein ÖBB-Manager zum STANDARD. Das Problem: Uneinig ist man sich nicht nur mit der Gewerkschaft, sondern auch innerhalb des Managements. (DER STANDARD Printausgabe, 27.04.2004 ung)