Wien - Seit Wochen reden Fondsmanager von einer notwendigen Korrektur der Wiener Börse, nachdem der Leitindex ATX in eineinhalb Jahren um über 80 Prozent zugelegt hat. Zwar gibt es immer wieder Gewinnmitnahmen - hinunter will der ATX aber offenbar nicht.

Manfred Zourek, Manager des Espa Stock Vienna (Erste Bank), ist auch weiter optimistisch und glaubt, dass der Trend weg von Riesenunternehmen hin zu Small und Mid Caps (wie an der Wiener Börse vertreten) noch länger anhalten könnte. Zehn Prozent Performance könnten Österreich-Anlegern heuer durchaus noch winken, sagt er.

Sein Fonds liegt laut Erhebung des Finanzdienstleisters e-fundresearch heuer mit plus 29,2 Prozent (per 16. 4.) über der ATX-Performance von 25,8 Prozent. Zourek ist damit heuer Spitzenperformer, gefolgt vom Raiffeisen-Österreich-Aktienfonds mit plus 27,2 Prozent.

2003, als der ATX im Gesamtjahr 35,59 Prozent zulegte, gewann Alois Wögerbauer mit dem 3-Banken Österreich-Fonds und plus 44,5 Prozent das Rennen. Wie die meisten seiner Kollegen erwartet er seit Februar eine Korrektur an der Wiener Börse.

Fritz Erhart, Manager des Capital Invest Austria Stock, ist für Wien defensiv und hält laut e-fundresearch gegenwärtig in seinem Fonds zehn Prozent Cash.

"Viele Investoren sind durch den nahenden Stichtag 1. Mai für die Osterweiterung auf den fahrenden Zug aufgesprungen - danach wird es aber leichter, direkt in die Ostmärkte zu investieren. Wien könnte dadurch etwas an Bedeutung verlieren", glaubt Erhart, dessen Fonds in den vergangenen fünf Jahren je 13,4 Prozent gebracht hat und auch in puncto risikoadjustierter Rendite (Sharpe Ratio 0,14) an der Spitze der neun reinen Österreich-Fonds liegt. (DER STANDARD Printausgabe, 26.04.2004, Karin Bauer)