Wien - "Überhaupt keine" bundespolitischen Auswirkungen der
Bundespräsidentschaftswahlen auf die Bundespolitik sieht
Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl (V). Im Gespräch mit der
APA sagte Leitl, "es tut mir persönlich leid, ich hätte Benita
Ferrero-Waldner den Sieg gegönnt. Sie ist sehr engagiert und hat
einen großartigen Wahlkampf gemacht. Aber wir werden als Demokraten
das Ergebnis natürlich zur Kenntnis nehmen. Ich bin überzeugt, dass
mit Fischer ein guter Bundespräsident für Österreich zur Verfügung
steht. Es gibt einen knappen Sieger und dem gilt unser Respekt".
"Beide Kandidaten sehr respektabel"
Bei der Wahl sei es um Personen gegangen. Das knappe Ergebnis
bringe zum Ausdruck, dass "beide Kandidaten sehr respektabel waren".
Ob die quasi halboffizielle FPÖ-Unterstützung für Ferrero-Waldner der
ÖVP-Kandidatin eher genützt oder geschadet habe, könne er derzeit
nicht sagen. "Da warte ich auf die Wählerstromanalysen". Leitl sprach
sich dafür aus, dass Ferrero-Waldner Außenministerin bleiben soll.
"Dieses knappe Ergebnis ist für ihre Kompetenz eine Stärkung und
keine Schwächung".
Einen Vergleich mit Nationalratswahlen könne es jedenfalls nicht
geben. "Es ist ja in der ganzen Welt so, dass die, die regieren, in
den Wahlen dazwischen nicht ganz so gut abschneiden. Weil es hat
nicht ganz so populäre Entscheidungen gibt. Das trifft sicherlich auch
die ÖVP: Aber das ist eine normale Erscheinung". Und bis zu den
nächsten Nationalratswahlen werde sich das Bild ändern. (APA)