Tausende Ukrainer gedachten der Opfer - Proteste gegen geringe Entschädigungszahlungen
Redaktion
,
Kiew - Mehr als 3.000 Ukrainer haben am Samstag der
Opfer der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl vor 18 Jahren gedacht.
Bei ihrer Kundgebung in Kiew protestierten die Teilnehmer zugleich
gegen niedrige Renten und Entschädigungszahlungen. Viele Frauen im
Demonstrationszug trugen Bilder ihrer verstorbenen Ehemänner, die
nach dem bisher folgenschwersten Atomunglück zu "Aufräumarbeiten"
nach Tschernobyl geschickt worden waren. Männer, welche die
Betonhülle um den Reaktor errichten mussten, beschwerten sich über
ihren schlechten Gesundheitszustand und die geringen Zahlungen der
Regierung.
Am 26. April 1986 hatten zwei Explosionen den vierten Reaktor des
Atomkraftwerks Tschernobyl zerstört. Mehr als zehn Tage lang brannte
der Reaktorkern, wobei radioaktive Energie mit einer Intensität von
etwa 200 Hiroshima-Bomben frei gesetzt wurde. Weite Teile der
Ukraine, Weißrusslands und Russlands wurden radioaktiv verseucht.
Offiziellen Angaben zufolge starben 31 Menschen durch die
Reaktorkatastrophe. Inoffiziellen Schätzungen zufolge kamen
allerdings allein in der Ukraine 15.000 bis 30.000 Menschen ums
Leben. Rund 600.000 Feuerwehrleute, Soldaten und Zivilisten mussten
in den Monaten nach dem Unglück in der Gefahrenzone arbeiten, ohne
gegen die radioaktive Strahlung hinreichend geschützt zu sein. (APA)
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