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Foto: APA/EPA/Sergey Dolzhenko
Kiew - Mehr als 3.000 Ukrainer haben am Samstag der Opfer der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl vor 18 Jahren gedacht. Bei ihrer Kundgebung in Kiew protestierten die Teilnehmer zugleich gegen niedrige Renten und Entschädigungszahlungen. Viele Frauen im Demonstrationszug trugen Bilder ihrer verstorbenen Ehemänner, die nach dem bisher folgenschwersten Atomunglück zu "Aufräumarbeiten" nach Tschernobyl geschickt worden waren. Männer, welche die Betonhülle um den Reaktor errichten mussten, beschwerten sich über ihren schlechten Gesundheitszustand und die geringen Zahlungen der Regierung.

Am 26. April 1986 hatten zwei Explosionen den vierten Reaktor des Atomkraftwerks Tschernobyl zerstört. Mehr als zehn Tage lang brannte der Reaktorkern, wobei radioaktive Energie mit einer Intensität von etwa 200 Hiroshima-Bomben frei gesetzt wurde. Weite Teile der Ukraine, Weißrusslands und Russlands wurden radioaktiv verseucht.

Offiziellen Angaben zufolge starben 31 Menschen durch die Reaktorkatastrophe. Inoffiziellen Schätzungen zufolge kamen allerdings allein in der Ukraine 15.000 bis 30.000 Menschen ums Leben. Rund 600.000 Feuerwehrleute, Soldaten und Zivilisten mussten in den Monaten nach dem Unglück in der Gefahrenzone arbeiten, ohne gegen die radioaktive Strahlung hinreichend geschützt zu sein. (APA)