Mitte Dezember gab Staatschef Muammar el Gaddafi nach monatelangen Geheimverhandlungen mit Washington und London Libyens Verzicht auf Massenvernichtungswaffen bekannt. Im März unterzeichnete Tripolis schließlich das Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag, mit dem es kurzfristige Inspektionen in seinen Atomanlagen gestattete.
Libyen
USA heben Wirtschaftssanktionen gegen Libyen weitgehend auf
Vor fast 20 Jahren verhängt - Exporte bleiben weiterhin beschränkt
Washington - Die USA haben ihre jahrzehntelangen
Wirtschaftssanktionen gegen Libyen weitgehend aufgehoben. Mit der
Entscheidung honorierte Präsident George W. Bush am Freitag die
libysche Entscheidung, auf alle Massenvernichtungswaffen zu
verzichten, wie das Weiße Haus erklärte. Libyen setze damit einen
Standard, "von dem wir hoffen, dass ihm andere Nationen nachahmen
werden", betonte Präsidentensprecher Scott McClellan in Washington. Der libysche Wirtschaftsminister Abdelkader el Kheir hatte vor
eingen Tagen in Tripolis gesagt, das Ende der seit 1986 geltenden
Sanktionen sei "Teil der Verhandlungen und Vereinbarungen mit den
USA". Nach jahrelanger Isolierung in der internationalen Gemeinschaft
hatte Libyen in den vergangenen Monaten wieder Anschluss gesucht. Im
August vergangenen Jahres übernahm die islamisch-sozialistische
Volksrepublik die Verantwortung für den Anschlag von Lockerbie, bei
dem 270 Menschen starben.
Geheimverhandlungen
Mit der Aufhebung der Sanktionen dürfen US-Unternehmen wieder in
Libyen investieren. Interessiert an der Kooperation dürften vor allem
Ölkonzerne sein. Der Export von Rüstungsgütern nach Libyen bleibt
jedoch weiterhin verboten, da das Land weiter auf der US-Liste der
Staaten geführt wird, die der Unterstützung des Terrorismus'
beschuldigt werden. (APA/AFP)