Um die Marktposition in Österreich und in Zentraleuropa massiv ausbauen zu können, wurden Investitionen von 150 Mio. Euro budgetiert - zwei Drittel davon zur Erschließung der neuen Märkte Tschechien, Slowakei und Kroatien sowie den Ausbau in Ungarn, die restlichen 50 Mio. Euro sollen in den Umbau und die Modernisierung der österreichischen Häuser - allen voran in das Traditions-Möbelhaus Leiner auf der Wiener Mariahilferstraße - fließen.
Sechs ungarische Standorte "konkret in Vorbereitung"
In Ungarn, wo kika bereits seit fünf Jahren tätig ist und der Umsatz im Vorjahr auf 62 Mio. Euro um 44 Prozent zugelegt hat, sind insgesamt sechs Standorte "konkret in Vorbereitung". Neben einem neuen kika-Haus in Budapest sollen in den nächsten Jahren auch in Pecs, Györ, Miskolc, Debrecen und Szeged neue Standorte gebaut werden. Wenn auch derzeit nach Marktanteilen kika in Ungarn noch hinter Ikea liegt, so könnte es bereits nächstes Jahr gelingen, das Ranking umzudrehen, zeigte sich Repnik optimistisch.
In Tschechien sind den Angaben zufolge Märkte in Prag-Süd, Prag-Nord und Brünn geplant, in der Slowakei in Bratislava und in Kroatien in Zagreb. In Slowenien sei man "am Werken", es gebe aber noch nichts Konkretes.
"Beste Entwicklungsmöglichkeit in neuen Ländern"
"Wir sehen in den neuen Ländern die beste Entwicklungsmöglichkeit für kika/Leiner", sagte Repnik. Wenn auch derzeit die Kaufkraft dort noch vergleichsweise gering ist, so gebe es dennoch "großen Bedarf" im Möbelhandel. Die kika-Strategie ziele daher auf eigenständige Einkaufseinheiten für jedes Land ab, bei denen das Sortiment vergleichbar sein soll, aber Raum für Adaptierungen je nach den Bedürfnissen der Konsumenten vor Ort möglich sein würden. Langfristiges Ziel sei es, flächendeckend in den großen Städten der neuen Märkte präsent zu sein.
In Österreich, wo der Möbelmarkt seit Jahren von extremen Wettbewerbsbedingungen gekennzeichnet ist, konnte ein "zufriedenstellendes Ergebnis" erzielt werden, der Umsatz lag bei rund 1 Mrd. Euro. In der Gruppe wurde ein Umsatz von 1,17 Mrd. Euro für 2003 ausgewiesen, was einem Plus von 1 Prozent entspricht. Zwei Drittel des Umsatzes macht kika/Leiner mit Möbeln, ein Drittel mit Raumausstattung. Flächenbereinigt ist der Umsatz in Österreich um 0,7 Prozent gefallen, in der Gruppe um 0,7 Prozent gestiegen. Der österreichische Möbelhandel musste im Vorjahr einen realen Umsatzrückgang von 3,7 Prozent hinnehmen. Für 2004 werde ein "leichtes Umsatzplus" für den heimischen Möbelmarkt und auch für kika/Leiner erwartet.
Steigende Investitionsbereitschaft
Bereits jetzt sei eine steigende Investitionsbereitschaft der Österreicher festzustellen, zeigte sich Repnik optimistisch. Es gebe "einen gewissen Rückstau" bei höherwertigen Investitionen, die Stimmung der Konsumenten verbessere sich und die Kauflust steige, analysierte der künftige Leiner/kika-Chef den Möbelmarkt. Chancen sieht Repnik vor allem im Anbieten von günstigen Möbeln, aber auch von kompletten Wohnkonzepten.
Zur Umsetzung dieser Strategie werde unter anderem das Möbelhaus Leiner auf der Mariahilfer Straße mit Investitionen von 25 Mio. Euro in den nächsten 10 bis 12 Monaten komplett umgebaut - mit einem Parkhaus mit 330 Parkplätzen. Weitere Leiner-Einrichtungshäuser würden umgebaut oder modernisiert, hieß es. In den Umbau des kika Graz werden 15 Mio. Euro fließen.