Bild nicht mehr verfügbar.

Billa lasse die Käufer durch den Slogan "frisch-saftig-steirisch" im Glauben, sie würden Äpfel aus der Steiermark erstehen, die ein "gesundes" Image haben und nicht um die halbe Welt transportiert werden müssen, kritisiert der VKI.

Foto: APA/ Roland Weihrauch
Wien - Die Handelskette Billa weist den Vorwurf der Irreführung wegen falsch deklarierter Kinderäpfel zurück: Es handle sich um einen Verpackungsfehler des Lieferanten. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) warf Billa im Zusammenhang mit eigens für Kinder angepriesenen Äpfeln irreführende Werbung vor und klagt im Auftrag des Sozialministeriums den Lebensmittelriesen und dessen Tochterfirma Delikatessa: "Frisch-saftig-steirisch" sollen die "Kinderäpfel" laut Verpackungsangaben sein. Tatsächlich stamme das Obst nicht aus der grünen Mark, sondern aus Brasilien, teilte der VKI mit. Dieser Hinweis finde sich aber nur im Kleingedruckten.

Falsches Logo auf Kinderäpfeln

Der Lieferant von Billa, Steierfrucht, bestätigte, dass in der vergangenen Woche "Kinderäpfel" in Sackerl mit dem "frisch-saftig-steirisch"-Logo verpackt worden waren. Die Produktauszeichnung erfolgte - richtig - mit "Herkunftsland Brasilien". Dem Unternehmen zufolge gibt es zwei Ausführungen der Polybag-Säcke - eine mit dem Logo und eine ohne. "Beim Verpacken der Äpfel wurden diese beiden Ausführungen verwechselt", so die Firma Steierfrucht. Am Wochenende sei der Irrtum aufgefallen, am Montag die Rückholung der falsch verpackten Ware veranlasst worden.

Hohe Pestizidrücksände in Kinderäpfeln

Die Mini-Äpfel waren auch schon vor vor einiger Zeit Grund für Kritik: In einer Untersuchung hatten die Konsumentenschützer Pestizidrückstände im vierfachen Ausmaß des in der EU erlaubten Wertes nachgewiesen, berichtete der VKI am Donnerstag. Billa habe bereits damals zugesagt, das brasilianische Obst aus dem Sortiment zu nehmen. Jetzt wurde neben der Klage wegen irreführender Werbung eine einstweilige Verfügung eingebracht, "um das wettbewerbswidrige Verhalten so schnell wie möglich zu unterbinden". (APA)