Wien - SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos schließt
bundespolitische Auswirkungen im Fall einer Niederlage des
SPÖ-Präsidentschaftskandidaten Heinz Fischer am kommenden Sonntag
aus. Wie Darabos Dienstag Abend im ORF-TV-Magazin "Report" betonte,
sei man sicher, dass Fischer die Wahl gewinnen werde. Dennoch, wenn
Fischer verliere, sitze dann SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer noch fest im
Sattel, wird Darabos gefragt. "Natürlich sitzt Gusenbauer fest im
Sattel, das hat mit Gusenbauer nichts zu tun."
Insgesamt sei ihm diese ganze Debatte unverständlich, so Darabos
weiter. Schließlich habe die ÖVP in Salzburg den Landeshauptmann
verloren und sei in Kärnten halbiert worden, so der SPÖ-Politiker zu
seinem Gegenüber im TV-Studio, dem ÖVP-Generalsekretär Reinhold
Lopatka.
VP-General will nicht antworten
Dieser weicht in der Folge der Frage nach bundespolitischen
Konsequenzen bei einer Niederlage der ÖVP-Kandidatin Benita
Ferrero-Waldner gleich ganz aus. Gerade die letzten Tage vor der Wahl
würden zeigen, "wo wir stehen und wo Sie stehen", meint der
ÖVP-Generalsekretär stattdessen. Lopatka berief sich dabei auf die
jüngsten Aussagen des parteifreien EU-Mandatars Hans-Peter Martin,
der bei der EU-Wahl 1999 für die SPÖ angetreten war, und nun sagt,
die SPÖ habe Verantwortung an den EU-Sanktionen mitgetragen. "Das
werden sich die Wähler bis Sonntag merken", betonte Lopatka.
Zuvor hatte am Dienstag bereits ÖVP-Klubchef Wilhelm Molterer im
APA-Gespräch Martin als Zeugen für die SPÖ-Involvierung in die
Sanktionen der EU-14 gegen Österreich herausgestrichen. Und am frühen
Abend prangerte dann auch Bildungsministerin Elisabeth Gehrer - sie
ist auch stellvertretende ÖVP-Vorsitzende - in einer Aussendung an,
die Beteiligung Fischers an den Sanktionen sei durch Martin
"aufgedeckt" worden. Fischer und seine Genossen hätten Österreich mit
ihrer "parteipolitisch motivierten Willkür" einen "Bärendienst"
erwiesen, so Gehrer weiter. (APA)