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In 50 Jahren haben sich die Solarzellen weiter entwickelt, große Hoffnungen werden jedoch in neue Materialien gesetzt.

Foto: APA/dpa/Patrick Pleul
Hamburg - Als die legendären Bell-Labs vor 50 Jahren, am 25. April 1954, die erste Solarzelle präsentierten, galt diese "Sonnenbatterie" vielen noch als Kuriosum. Lediglich sechs Prozent des Sonnenlichts wandelte die neue Siliziumzelle in Strom um. Das war zwar deutlich mehr als bei allen anderen photoelektrischen Elementen zuvor, wie die Bell-Labs damals in einer Mitteilung in New York betonten. Der Durchbruch für die Technik kam aber erst Jahre später mit Beginn des Raumfahrtzeitalters, als die Ingenieure auf leichte, kleine Energiequellen für ihre Satelliten angewiesen waren.

Täglich liefert die Sonne uns den Energiebedarf von acht Jahren frei Haus, doch auf der Erde liegt dieses Potenzial nach wie vor weitgehend brach. So kamen etwa im Jahr 2001 nach Zahlen des Bundesumweltministeriums weniger als 0,05 Prozent des deutschen Stroms aus der Photovoltaik. Ein Grund sind die hohen Erzeugungskosten. Zwar ist die Effizienz der herkömmlichen Silizium-Solarzellen mittlerweile auf etwa 14 Prozent gestiegen. Eine Kilowattstunde Strom kostet aus einem Solarzellenkraftwerk jedoch mehrere Male so viel wie aus einem konventionellen Kraftwerk, die Strom schon für vier Cent und weniger pro Kilowattstunde herstellen.

Hoffnung: organische Solarzellen

Dennoch boomt die Solartechnik seit einigen Jahren mit Zuwachsraten von bis zu 30 Prozent. Dadurch wird diese Energiequelle auch billiger: In zehn bis 15 Jahren rechnen Experten mit marktgerechten Preisen. Große Hoffnungen setzen Forscher zudem in neue Materialien. So sollen organische Solarzellen aus weniger aufwendig zu verarbeitenden Spezialkunststoffen viel billiger herzustellen sein als die kristallinen Siliziumzellen.

Die Ausbeute der organischen Zellen ist mit etwa drei Prozent der eingestrahlten Sonnenenergie gegenwärtig noch deutlich schlechter als die der ersten Siliziumzellen vor 50 Jahren. Unter anderem mit Hilfe der Nanotechnik soll die Effizienz der Kunststoffzellen jedoch noch erheblich steigen. (APA/dpa)