Wien - Die Garser Buhl-Bau ist am Ende: Der Konkurs sei fix, teilte der KSV (Kreditschutzverband von 1870) mit. "Die Bemühungen, das alteingesessene Waldviertler Bauunternehmen über einen gerichtlichen Ausgleich zu sanieren, sind bedauerlicher Weise fehlgeschlagen", so KSV-Insolvenzexperte Kurt Haendel.

Die Eröffnung des Anschlusskonkurses dürfte noch heute, Montag, erfolgen. Die Gesamtschulden werden voraussichtlich auf 25 Mio. Euro steigen.

Firma geschlossen

Die Baufirma und alle Teilbetriebe werden sofort geschlossen, auch die Arbeiten auf bestehenden 100 Baustellen seien eingestellt. In der Folge wird das Unternehmen laut der Aussendung vollständig liquidiert.

Damit verlieren 220 Beschäftigte ihre Jobs. Aktuell waren 170 Dienstnehmer tätig, darüber hinaus gab es 50 Zusagen auf saisonbedingte Wiedereinstellungen.

Zum Grund wurde ausgeführt, dass die Unternehmensleitung die Liquiditätssituation bei der vor sechs Wochen erfolgten Ausgleichsbeantragung "zu optimistisch" beurteilt hätte.

Empfindliche Finanzierungslücke

Die mittlerweile erfolgte Überarbeitung und Aktualisierung des Liquiditätsplanes machte laut KSV eine empfindliche Finanzierungslücke von über 400.000 Euro sichtbar.

Auch war bisher keine echte Perspektive für die Erfüllbarkeit eines 40-Prozent-Ausgleiches erkennbar. Die beiden Hausbanken haben ein weiteres finanzielles Engagement abgelehnt.

Möglicherweise gibt es rasche Auffanglösungen für untergeordnete Buhl-Teilbereiche - Interessenten haben sich gemeldet. Für eine Übernahme des Zentralunternehmens "Bau" konnte bisher niemand gefunden werden.

25 Millionen Euro Schulden

Als Folge des nunmehrigen Liquidationsszenarios werden die Gesamtschulden auf voraussichtlich etwa 25 Mio. Euro klettern, so Haendel. Hauptgrund dafür seien zu erwartende Schadenersatzforderungen und Dienstnehmer-Endigungskosten.

Wie viel Geld die Konkursgläubiger zurückbekommen werden, lasse sich noch nicht sagen: "Gerade Baukonkurse erweisen sich zumeist als Wertvernichter schlimmster Art und enden oftmals desaströs". Von den 455 Gläubigern, die Forderungen anmeldeten, sind 220 Dienstnehmer. (APA)