Berlin - Die deutsche Wirtschaft ist zur Zeit gedämpft optimistisch. "Von einer durchgreifenden Erholung, die auch dem Arbeitsmarkt auf die Beine hilft, kann aber keine Rede sein", erklärte das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) am Montag nach Auswertung seiner Frühjahrsumfrage unter 1.133 Firmen.

Auch das weitere Jahr sehen die Unternehmer mit gemischten Gefühlen. Trotz der Belebung des Auslandsgeschäfts befürchten sie, dass ihre Erträge eher sinken, so dass an Investitionen gespart werden muss.

Trübe Aussichten für den Arbeitsmarkt

"Damit fehlt der wirtschaftlichen Erholung ein tragfähiges Fundament im Inland", erklärte das Institut. Trüb bleiben damit auch die Perspektiven für den Arbeitsmarkt.

Mehr als jedes dritte Unternehmen rechnet der Umfrage zufolge für 2004 mit weniger Beschäftigung, nur gut jeder siebente Betrieb im Westen und sogar nur jeder neunte im Osten will seinen Personalbestand aufstocken.

"Laues Lüftchen"

Insgesamt spricht das Institut von einem "lauen Lüftchen" für die Konjunktur. Der Umfrage zufolge produzieren derzeit 36 Prozent der westdeutschen Betriebe mehr als im vorigen Frühling.

Nur in 22 Prozent der Firmen laufen die Maschinen auf niedrigeren Touren. In den neuen Ländern berichten dagegen nur knapp 33 Prozent der Unternehmen von einem höheren Output als vor zwölf Monaten, während 30 Prozent ein Minus melden.

Für den weiteren Jahresverlauf erwarten deutschlandweit immerhin 40 Prozent der Unternehmen eine Zunahme der Produktion, nur 26 Prozent im Osten und 18 Prozent im Westen rechnen mit einer Abnahme.

Diese Zuversicht beruht wesentlich auf dem Auslandsgeschäft, welches sich nach Meinung von 30 Prozent der Ost- und 39 Prozent der West-Firmen beleben dürfte.

Erträge sinken

Dennoch werden die Erträge der Unternehmen laut IW eher weiter sinken, so dass die Mittel für neue Anlagen oder Bauten 2004 knapp bleiben.

Folglich wollen nur 23 Prozent aller befragten Betriebe in diesem Jahr ihre Investitionen erhöhen, während 27 Prozent der Unternehmen im Westen und sogar 36 Prozent im Osten weitere Abstriche für unausweichlich halten. (APA/AP)