Gesunde Ernährung, biologischer Anbau, Vollkornprodukte - darauf setzt der Bäckermeister Hans Gradwohl

Foto: Gradwohl
Wien - Gesunde Ernährung, biologischer Anbau, Vollkornprodukte - darauf setzte der Bäckermeister Hans Gradwohl, als er im Jahre 1959 im burgenländischen Weppersdorf eine Vollwertbäckerei eröffnete. "Damals", erzählt Sohn Peter, der seit sechs Jahren das Unternehmen leitet, "war das nicht leicht, vor allem bei uns auf dem Land". Was einst Pionierarbeit war, ist heute Erfolgsrezept. Geholfen hat Hans Gradwohl die Zusammenarbeit mit dem verstorben Fitnessguru Willi Dungl, mit dem ihn auch eine enge Freundschaft verband. Baldur Preiml, ehemaliger Trainer des österreichischen Skispringerteams, der gesunde Ernährung im Profisport forcierte, arbeitete ebenfalls mit Gradwohl. So erlangte der Bäckermeister langsam Ansehen und mediale Aufmerksamkeit. Heute betreibt die Vollwertbackstube zehn Filialen und beschäftigt 85 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz beträgt rund 4,5 Millionen Euro. Vor einem halben Jahr wurde die Produktion aus Weppersdorf hinaus in die "grüne Wiese" verlagert. Der 39-jährige Peter Gradwohl brachte Vollkorntorten erfolgreich als neue Idee ein. "Unsere Produkte", meint Gradwohl junior, "sind so natürlich wie möglich in der Erzeugung. Wir arbeiten im Burgenland mit vier Biobauernhöfen zusammen, die uns Roggen, Weizen und Dinkel liefern und mit uns mitgewachsen sind." Das erste Brotmuseum Österreichs in Bad Tatzmannsdorf wurde vor 13 Jahren in Kooperation mit dem burgenländischen Landesmuseum eröffnet. Die Geschichte des Brotes, traditionelle Anbau- und Erntemethoden und historische Objekte werden auf rund 100 Quadratmetern Ausstellungsfläche gezeigt.(Barbara Forstner, Der Standard, Printausgabe, 19.04.2004)