Wien - Die Integration der Finanzmärkte der zehn Beitrittsländer in die EU stellt zwar "keine Mammutaufgabe, aber eine großen Herausforderungen dar", lautete das Fazit des Chefvolkswirts der Deutschen Bank, Norbert Walter, bei einem Vortrag in Wien.

Vor allem die getätigten Direktinvestitionen hätten sich als "Integrationstreiber" erwiesen, betonte Walter. Mittlerweile würden zwei Drittel der Nettokapitalmarktzuflüsse nach Mittelosteuropa in Form von Direktinvestitionen getätigt. Dies sorge für eine stabile Finanzierung der Leistungsbilanzdefizite.

Es gebe jedoch Anlass zur Sorge, dass die Direktinvestitionen nach dem Beitritt zur EU erneut - wie bereits 2003 - zurückgehen. Walter geht aber davon aus, dass bei anhaltender Wachstumsdynamik die direkten Geldflüsse in die neuen EU-Länder, ähnlich wie im Fall von Spanien und Portugal, nach dem erfolgten Beitritt wieder anspringen. Ausbaufähig sei der Bestand an Direktinvestitionen vor allem in Slowenien, Polen, der Slowakei und in Lettland. (APA, Der Standard, Printausgabe, 19.04.2004)