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Kameruns Teamchef Winfried Schäfer platzt ob der FIFA-Sanktionen der Kragen.

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Frankfurt/Main - Kamerun wird den vom Weltfußballverband FIFA verhängten Abzug von sechs Punkten in der Qualifikation für die Fußball-WM 2006 in Deutschland nicht widerspruchslos hinnehmen. "Wir werden gegen diese Entscheidung Protest einlegen. Dieses Urteil ist einfach unmöglich", sagte Kameruns deutscher Nationaltrainer Winfried Schäfer am Sonntag. Der 54-Jährige bestätigte zugleich, dass der Sportartikel-Hersteller Puma derzeit auch eine zivilrechtliche Klage gegen den Weltverband prüft.

Die FIFA hatte die Kameruner neben dem drastischen Punktabzug auch mit einer Geldbuße von 200.000 Franken (rund 129.000 Euro) bestraft, weil das Nationalteam beim Afrika-Cup in angeblich unerlaubten einteiligen Trikots gespielt hatte. FIFA-Präsident Josef Blatter sah schon während der Vorrunde im Tragen des ungewohnten Outfits einen Regelverstoß. Dass der später entthronte Afrikameister im Viertelfinale dennoch weiter im Einteiler spielte, lieferte der FIFA das Argument für die strenge Sanktion.

"Keine FIFA-Veranstaltung"

"Das werden wir uns nicht bieten lassen. Das war ja keine FIFA-Veranstaltung. Puma wird ja keine Trikots zur Verfügung stellen, die nicht genehmigt sind. Diese Genehmigung lag durch den ausrichtenden afrikanischen Verband CAF vor", meinte Schäfer, der seinen Traum von der WM-Teilnahme in Deutschland gefährdet sieht. "Die FIFA macht Kameruns WM-Teilnahme kaputt. Das wirft auch ein ganz schlechtes Licht auf die WM 2010, die ja in Afrika stattfindet", wetterte Löwen-Winnie. Dass Kamerun praktisch mit zwei Niederlagen in die Qualifikation mit Benin, Elfenbeinküste, Ägypten und Libyen starten muss, nennt Schäfer "unverschämt". Nur der Gruppensieger qualifiziert sich für die WM 2006.

Puma erwägt Klage

Der bei für den Bereich Fußball zuständige Puma-MannHorst Widmann übernahm für den werbewirksamen modischen Gag die "volle Verantwortung". Die Trikots entsprächen "neuesten Errungenschaften" und verhinderten außerdem das verpönte Zupfen am Dress. Die erwogene Klage gegen die FIFA soll wegen Rufschädigung erfolgen. (APA/dpa)