Tel Aviv/Wellington - Zwei mutmaßliche Agenten des israelischen Geheimdienstes Mossad sind in Neuseeland festgenommen worden, weil sie versucht haben, unter falschen Angaben Pässe des Landes zu erwerben. Das israelische Außenministerium bestätigte am Freitag, es habe mehrere Festnahmen gegeben. Eine Zeitung in Neuseeland hatte berichtet, die Männer würden verdächtigt, für den Mossad zu arbeiten. Neuseeland fürchte, sie wollten sich mit den Pässen als "harmlose Neuseeländer" tarnen.

Ministerpräsidentin Helen Clark betonte am Samstag, die Regierung nehme "jede Aktion ernst, welche die Integrität des neuseeländischen Passsystems" gefährde. Man habe sich in der Frage direkt an die israelische Regierung gewandt. Die beiden Männer hätten vor Gericht alle Anklagepunkte zurückgewiesen, hieß es. Ein dritter Israeli habe das Land verlassen, ein vierter Verdächtiger halte sich noch in Neuseeland auf. Die Gruppe habe das Land seit vergangenem November immer wieder besucht.

1997 hatten mit kanadischen Pässen ausgestattete Mossad-Agenten in Jordanien versucht, den Führer der radikal-islamischen Hamas-Bewegung Khaled Mashal zu töten. Kanada hatte damals scharf gegen den Missbrauch seiner Pässe protestiert. (APA/dpa)