"Lebensplanung statt Karrieredenken" war Mittwoch Thema eines Abends im Hotel Sacher. Geladen hatte ein privater Klub junger Führungskräfte, die nach beruflichen Erfolgswegen jenseits ausgetretener Trampelpfade suchen. Leute aus besten Häusern zwischen 30 und 40 mit fundierter Bildung und perfektem Auftreten - eine Goldgrube für Headhunter. - Vorausgesetzt, ihre Kunden bieten mehr als die Option auf fette Gagen.

Denn: Die Nachfolgegeneration der Babyboomer glaubt nicht mehr an die fixe Anstellung auf Lebenszeit, weiß, dass es ein Leben außerhalb des Büros gibt, und will den Ehepartner nicht zum Alleinerzieher machen.

Einer von ihnen outete, dass er eben ausgestiegen sei; nach zwölf Jahren Hamsterrad in der Telekommunikation; wo man ihn beim Verlassen des Büros um 20 Uhr abends fragte, ob er denn nur noch halbtags arbeite. Und niemand fand einen Makel daran, dass er vorerst keinen neuen Job sucht, Freude daran hat, das Zwitschern der Vögel wieder wahrzunehmen, und begeistert von dem Erlebnis berichtet, erstmals seinen Neffen vom Kindergarten abgeholt zu haben. Work- Life-Balance ist Thema! (DER STANDARD, Printausgabe, 17/18.4.4.2004)