Kernig

Es gab sie in Karamell, Schokolade, Malz, Minze, Orange und mit Peanut-Butter-Geschmack, sie waren schmal und handlich und waren erst nur für Astronauten und dann für all jene gedacht, die am Boden bleiben mussten und trotzdem ein wenig vom Weltraum schnuppern bzw. schmecken wollten. Die Spacefoodsticks, die in der Hochzeit der Weltraumeuphorie von The Pillsbury Company auf den Markt gebracht wurden, waren sogar auf den legendären Apollo-Mondflügen der NASA mit dabei. Nach zwanzigjähriger Absenz brachte sie Terra Firma Products in den USA wieder auf den Markt (www.spacefoodsticks.com). An der Markteinführung in Europa werde noch gearbeitet, erklärt man in Port Washington.

Kundig

Auf Reisen war das mit dem Wörterbuch ja immer schon eine ziemlich ungeschickte Erfindung. Und mit einem Reiseführer in der Hand fühlte man sich, wenn man ehrlich ist, auch noch nie so wirklich wohl. Ab jetzt genügt ein Handy. Langenscheidt bietet eine Auswahl an Polyglott-Reiseführern und Langenscheidt-Sprachführern an, die über die Portale der Handybetreiber abrufbar sind. 50 Reiseziele werden derzeit angeboten, mit fünf Euro pro Destination muss man circa rechnen.

Klassisch

Angefangen hat alles vor wenigen Monaten, als Leica mit der Digilux 2 eine professionelle Digitalkamera vorstellte, die wie eine klassische Sucherkamera bedienbar ist. Epson legt nun ein Schäuferl nach und stellt im Sommer die R-D1 vor. Diese Digitalkamera erinnert frappant an klassische Vorbilder und kann mit den Wechselobjektiven der Leica M-Serie ausgestattet werden. Dieses Novum ist optisch zwar nur teilweise sinnvoll, Sammler und Fototechnikfetischisten können aber aufatmen. Die legendäre deutsche Ingenieurskunst der Leica-Objektive darf an der japanischen High-Tech-Kamera einen zweiten Frühling erleben. (pede)

Kauzig

Wem jetzt schon beim Gedanken an den kommenden Life Ball das Wasser im Munde zusammen rinnt, dem kann einstweilen die Österreichische Post weiterhelfen. Mit ihrer Life Ball-Sondermarke beteiligt auch sie sich am Charity-Event, zehn Cent der 55 Cent-Marke gehen an den Verein Aids Life, der damit Aids-Hilfsorganisationen unterstützt. Also: Verabreden Sie sich diesmal ausnahmsweise nicht per E-Mail oder SMS, um am 15. Mai die Modeschau im Vorfeld oder die Kostümparade im Rathaus zu begutachten, sondern schreiben sie Ihrem Liebsten oder Ihrer Liebsten einen Brief - vorausgesetzt, Sie wissen überhaupt noch, wie das funktioniert.

Kultig

Eine Tasche für jeden Tag, oder doch besser jeden Tag eine neue? Mit den Taschen der Sabine Fasching kein Problem: Tagtäglich fertigt sie aus Planenmaterial ein neues Teil, bedruckt es mit lustigen Garten- zwergen, goldigen Goldfischen oder Comic-Helden und stellt es dann ins Internet. Ausschließlich unter www.onedayonebag.com sind die kultigen Stücke dann zu haben. Samt Zertifikat, dass es sich um ein Unikat handelt.

Komisch

Wer vor Jahrzehnten auf Konzerten schwach geworden ist und eines dieser unsäglichen T-Shirts gekauft hat, auf denen komische Typen und der Namen ihrer Band und vielleicht sogar noch die Tourneedaten der angehimmelten Rocker abgedruckt waren, der darf sich freuen - falls er die textilen Andenken nicht schon lange wieder entsorgt hat: Laut Newsweek erzielen Original-Tournee-Shirts nämlich Höchstgewinne.

Wieder eine Modesünde, die sich im Nachhinein bezahlt macht. (DER STANDARD, rondo/16/04/2004)