"Schwarze Schafe"
Gleichzeitig wird die Rückverfolgbarkeit und absolute Kennzeichnungspflicht eingeführt. Laut Angaben von Greenpeace haben sich rund 99 Prozent des heimischen Handels zur Umsetzung der Richtlinie bekannt, "schwarze Schafe sind Schlecker, Meinl am Graben und einige Nah und Frisch-Filialen in Tirol und dem Burgenland", sagte Greenpeace-Gentechnik-Expertin Susanne Fromwald.
Bürger als Gen-Detektive
Für Montag hat die Umweltorganisation mit Hilfe ihrer rund 600 Gen-Detektive und tausender österreichischer "Markt-Aktivisten" - die u.a. auch nach Chemie in Kosmetika oder PVC in Kinderspielzeug "suchen" - genaue Prüfungen in den Supermärkten angekündigt. Dabei können die Österreicher online über die Greenpeace-Website Vergehen gegen die Kennzeichnung von Gen-Food melden. Dort findet man auch einen Gentech-"Einkaufs-Ratgeber", der Händler, Hersteller und deren Produkte anführt und ständig aktualisiert wird.
Maiskeimöl mit Kennzeichnung
Die neue Richtlinie sieht vor, dass beispielsweise Maiskeimöl und Glukosesirup aus gentechnisch verändertem Mais oder Lecithin aus Gentech-Soja erstmals gekennzeichnet werden müssen. Fromwald: "Etwa mit den Worten: 'hergestellt aus gentechnisch verändertem Mais'." Laut einer aktuellen ISMA-Umfrage lehnen die meisten Menschen gentechnisch verändertes Tierfutter in der Lebensmittel-Produktion klar ab, 90 Prozent wären sogar bereit, für Lebensmittel aus gentechnikfreier Fütterung mehr zu bezahlen.
Kleingedrucktes
Aber auch nach In-Kraft-Treten der neuen EU-Regelung werde es schwierig werden, hieß es in einer Aussendung von Bio Ernte Austria, gentechnisch veränderte Lebensmittel zu erkennen. Der Hinweis auf Gentechnikeinsatz werde vermutlich nur mit der Lupe im Kleingedruckten der Zutatenliste zu lesen sein.