Im Streit um die Behandlung Aidskranker wurde ein Kompromiss gefunden: Die Intensivstation auf der Baumgartner Höhe wird in eine andere Abteilung integriert, dafür wird die bisherige Aidsstation um einen Sonderbereich erweitert.
Wien - Die Intensivbetreuung für Aidspatienten bleibt am Otto-Wagner-Spital bestehen. Darauf hat man sich nun im Krankenanstaltenverbund (KAV) geeinigt.
DER STANDARD berichtete von dem Vorhaben, die drei Betten auf der Intensivstation mangels Auslastung in eine andere Station zu verlegen. Primar Norbert Vetter, er hat die Intensivstation aufgebaut, ist gegen diese Pläne aufgetreten. Auch bei der Wiener Aidshilfe war man über die Pläne entsetzt. Man fürchtete eine Verschlechterung in der Behandlung jener, die mit dem HI-Virus infiziert sind.
Die drei Intensivbetten, um die es geht, werden zwar in der neuen Struktur ebenfalls in eine andere Station verlegt (in die Lungenabteilung), die Patienten bleiben aber in Betreuung von Primar Vetter. Die bisherige Aidsstation wird dafür um einen Sonderbereich für jene ausgestattet, die zwar eine dauernde, aber keine so intensive Betreuung brauchen. Für Notfallmaßnahmen wie Beatmung wird man dort aber dennoch gerüstet sein.
Es sei bei den früheren Umstrukturierungsplänen nie ausschließlich ums Geld gegangen, sagt jetzt KAV-Direktor Ludwig Kaspar. Vor ein paar Monaten, als es um die Verlegung der einzigen Intensivstation Österreichs für Aidspatienten ging, sprach man im KAV aber noch von 200.000 Euro, die man sparen könne. Mit dem nun erreichten Kompromiss sei "die Kostenersparnis marginal". Man könne aber Synergien bei der Betreuung von Aids- und Lungenpatienten nutzen. Die Aidshilfe und eine Sprecherin von Aidsbetroffenen gaben sich zufrieden mit der Lösung.