Mit so viel Ehrlichkeit hatte dann doch niemand gerechnet. Gerhard Puttner, Karin Strahner, Angelika Trachtenberg, Hannes Sonnberger oder Christian List versuchten mit Charme und/oder Halbwahrheiten so zu tun, als wären sie im echten Leben Laufstegprofis ("Wir sind eigentlich immer so angezogen", Puttner, im schottisch inspirierten Lausbubenoutfit).

Mariusz Demner ging in die Vollen. Schon in der Vorrunde verkündete er: "Ich zeige euch jetzt, wie man jede Präsentation gewinnt" – und ließ die Hosen runter. Das Publikum johlte. Demner und Kollegen waren Donnerstagabend vor Ihresgleichen als Models aufgetreten.

Unter dem Motto "dressed2win" präsentierten führende Werber im Museumsquartier sich und dann Mode des Wiener Designerpaares Uli und Christian Cerny-Wolf. Doch während fast alle Models in den poppig-punkigen Outfits zwar besser, aber so ganz und gar nicht wie sie selbst wirkten, war und blieb Demner sogar mit Goldketterl, offener Hemdbrust und goldener Hose unverkennbar er selbst – und vielleicht war ja auch das Bekenntnis zur Authentizität die Botschaft, die die Veranstalter Models und Publikum mit auf den Weg geben wollten. (DER STANDARD Printausgabe 17./18.4.2004)