Zahnfehlstellungen sind laut Bailly weit verbreitet und können mit einem gestörten Kauen, Beißen oder Sprechen einhergehen. Bei jedem zweiten Kind oder Jugendlichen in Deutschland bestehe ein medizinischer Grund für eine kieferorthopädische Behandlung. Etwa ein Drittel der Zahnfehlstellungen sei angeboren. Zwei Drittel gingen auf Daumenlutschen, den langen Gebrauch eines Schnullers oder auch Krankheiten zurück.
Mensch
Daumenlutschen, Zahnverlust und Zungengitter
Es gilt eine vermeintlich "niedliche" Gewohnheit zu verändern, die gesundheitliche Schäden hervorrufen kann
Neu Isenburg - Mit einem so genannten Zungengitter kann
Kindern das Daumenlutschen innerhalb kurzer Zeit abgewöhnt werden.
Dabei handelt es sich um eine Spezialspange, die an den Backenzähnen
fixiert wird, berichtete der Kieferorthopäde Peter Bailly aus
Frankfurt/Main in der deutschen "Ärzte Zeitung". Lassen Eltern ihre
Kinder am Daumen oder Bettzipfel dauernd nuckeln, drohen später
Zahnfehlstellungen, Parodontose und vorzeitiger Zahnverlust.
"Werden Schnuller über das dritte Lebensjahr hinaus benutzt,
sollte man regelmäßig das Gebiss kontrollieren", sagte Bailly. Über
das vierte Lebensjahr hinaus habe der Schnullergebrauch mit
Sicherheit negative Folgen für die Zähne. Aus Vorsorgegründen sollte
sich daher jedes Kind im Alter von acht bis neun Jahren vom
Kieferorthopäden einmal untersuchen lassen. So könne beispielsweise
eine gestörte Abbeißfunktion rechtzeitig erkannt und behandelt
werden. Besonders wenn Kinder und Jugendliche sich noch im Wachstum
befänden, sei eine Korrektur der Zahnfehlstellung gut möglich. (APA/AP)