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Pilger am Jakobsweg nach Santiago de Compostela

Foto: REUTERS/Miguel Vidal

Wien - "In unserer Zeit der Selbstdarstellung und Selbstinszenierung ist das ein möglicher Weg, zu sich selbst zu finden", weiß Susanne Schaber. Diese hier präsentierten Wege zur Selbstfindung sind lang - und können unterschiedlicher nicht sein.

Drei Pilgerwege sind es, die Schaber mit Texten und Christoph Lingg mit seinen Abbildungen dem Wiener Publikum im Hofmobiliendepot präsentieren. Der eine ist bekannt, legendär und katholisch - auch wenn er entlang von ursprünglich keltischen Sternpfaden führt: der Jakobsweg nach Santiago de Compostela, der in manchen Jahren von bis zu 200.000 Menschen begangen, beradelt oder beritten wird.

Berg der Buddhisten 13-mal umrunden

Ganz anders der Kailash, der heilige Berg der Buddhisten in Tibet, "der nicht bestiegen, sondern nur umrundet werden darf", wie Lingg berichtet. Ziel ist es, ihn 13-mal zu umrunden. Das dauert - Niederwerfungen inklusive - bis zu fünf Wochen.

Und dann eine hierzulande kaum bekannte Mischform: das Pilgerfest auf der Hochebene Qoyllur Rit'i in den peruanischen Anden. Dort ist das ursprünglich indigene Fest noch nicht zur Gänze von der katholischen Tradition überlagert - auch wenn "in dem Jahr, in dem wir dort waren, von der Kirche verboten wurde, das traditionelle Wasser vom Gletscher zu holen", wie Schaber berichtet.

Als kleine Zugabe dann noch Beiträge über das Pilgern nach Mariazell - und zwar von Oberösterreich her.

Den Sternen entlang.

Pilgerwege bis 27. Juni im Hofmobiliendepot

Andreasgasse 7

Di - So, 10 - 18 Uhr.

(Roman David-Freihsl, DER STANDARD Printausgabe 16.4.2004)