Graz - Der Frage, wie alles begann in der österreichischen Weltraumforschung, geht eine Tagung der Europäischen Weltraumorganisation ESA am kommenden Montag im Graz nach. Wer waren die Wegbereiter für Österreichs "Start ins All", wer hat zu den Erfolgen beigetragen, welche Rolle hat die österreichische Weltraumforschung im europäischen Vergleich gespielt und wohin geht die nächste Rakete? Diese und andere Fragen sollen am 19. und 20 April im Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Graz beantwortet werden.

Internationale Beteiligung

In den vergangenen 35 Jahren haben sich Österreichs Weltraumforscher wie u.a. Willibald Riedler, Franz Viehböck, der bisher einzige Österreicher im All, oder der wissenschaftliche Projektleiter der "Mars Express"-Mission, Rudolf Schmidt, einen Namen gemacht. Bei vielen großen Missionen spielen österreichische Forscher eine maßgebliche Rolle. Allein das Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF) ist derzeit an mehr als zehn internationalen Projekten - darunter Cassini/Huygens, Mars & Venus Express oder auch Rosetta - beteiligt.

Historische Studien über Weltraumaktivitäten

Im Rahmen ihres "Extended History"-Projektes fördert die ESA die Erstellung einer Serie von historischen Studien über die Weltraumaktivitäten ihrer Mitgliedstaaten, die danach veröffentlicht werden. Diese sollen sowohl die historische Entwicklung der jeweiligen nationalen Weltraumstrategie als auch die wichtigsten Meilensteine und Wendepunkte beschreiben.

"Österreichs Geschichte im Weltraum" wurde vom Grazer IWF-Mitarbeiter am Institut für experimentelle Weltraumforschung, Bruno Besser, recherchiert und liegt nun auch bereits vor. Der Grazer "Weltraumhistoriker" wird u.a. im Rahmen der Tagung auch über die frühen österreichischen Pioniere referieren.

Diskussion der Gegenwart

Der zweite Tag ist vor allem der Diskussion der Gegenwart und Zukunft im Bereich der industriellen und wissenschaftlichen Weltraumaktivitäten gewidmet. Als Diskutanten haben sich u.a. Oskar Beckmann, Obmann des österreichischen Branchenverbands Austrospace, und Werner Gryksa, Chef von Magna Steyr Space Technologies, angekündigt. Die zweitägige Veranstaltung will auch einen Überblick über das "History"-Projekt der ESA geben. (APA)