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In seinem neuesten im Ueberreuter-Verlag erschienenen Buch „Die glorreichen Drei“ schickt der österreichische Star-Cartoonist Gerhard Haderer drei US-Präsidenten auf die Suche nach Öl – in die Wüste. Haderers Buch – Schauplatz ist der Wilde Westen - ist eine satirische Abrechnung mit der amerikanischen Politik und sämtlichen Western-Klischees.

Die Idee kam Haderer, erzählt er im Interview mit derStandard.at, als er sich wieder einmal maßlos über Aussagen amerikanischer Politiker im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg aufgeregt hat. Allen voran US-Präsident Georg W. – man will diesen Feind haben: „dead or alive“ - Bush hat bei Haderer Erinnerungen an den Wilden Westen und schlechte John Wayne Filme ausgelöst. Mit dem Buch möchte der Oberösterreicher mit der spitzen Feder mit sämtlichen Western-Klischees aufräumen und das „glorreiche Gehabe der Western Helden ein für allemal ruinieren“.

Die provozierenden Titelhelden in „Die glorreichen Drei“ sind die amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan, der Zigarren schnüffelnde Bill Clinton und Georg W. Bush. Letzterer wird als debiler durch die Gegend ziehender Rowdy karikiert, der die einfachsten sprachlichen Hürden nur mit Mühe nimmt und das Scheitern seines Vaters ( „Warum hat mich Gott mit so einem Sohn gestraft?“) rächen will. In Nebenrollen finden auch Arnold Schwarzenegger, Saddam Hussein, Alfred Gusenbauer, der zu den satirischen Lieblingsfiguren von Haderer gehört, sowie Wolfgang Schüssel als Indianer Eingang ins Buch.

Die Reaktionen auf die satirische USA-Kritik reichen laut Haderer von „wohlwollender Zustimmung bis zu kompletter Ablehnung“. Im Vergleich zum Buch „Das Leben des Jesus“, das vor zwei Jahren für so viel Aufregung und eine emotional geführte Diskussion gesorgt hatte, ist die Resonanz aber viel verhaltener. Gegen Haderers „Jesus-Buch“ läuft in Tschechien noch eine Strafanzeige und in Griechenland wurde das Buch überhaupt kurzfristig beschlagnahmt. Die Diskussion von vor zwei Jahren, als sämtliche Kirchenvertreter eine Entschuldigung von Haderer verlangt haben und auch Bundeskanzler Schüssel das „Jesus-Buch“ als „Schundzeichnungen“ bezeichnet hatte, hat bei Haderer doch Spuren hinterlassen, da er vor der Publikation seines Buches „nicht mit diesen Reaktionen gerechnet hatte“. Für Haderer war es damals allerdings positiv, dass sein Buch als Auslöser für eine „Diskussion über das Verhältnis von Kirche und Staat“ fungiert hat.

Haderer hat mit der Ideenfindung für seine Cartoons und Karikaturen keine Probleme, da er mit einem „verschrobenen Blick das tagesaktuelle Geschehen verfolgt“ und sich dann die Ideen zu visualisieren beginnen. Die Umsetzung erfordert allerdings ein gewisses Maß an Knochenarbeit und Selbstdisziplin. Im Karikaturmuseum Krems ist dem Oberösterreicher bis 7. November die Ausstellung „Absolut Haderer“ gewidmet, die 200 Werke aus seinem Schaffen der vergangenen 20 Jahre zeigt, unter anderem die Originale aus dem „Jesus-Buch“ und den „glorreichen Drei“. (om)