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Inter Mailands Gamarra (li) und Olympique Marseilles Mido bei der gegenseitigen Trikot-Qualitätsprüfung.

Foto: REUTERS/Giampiero Sposito
Mailand/Newcastle/Valencia/Villarreal - "Europa löscht uns aus": Die "Gazzetta dello Sport" fand nach dem UEFA-Cup-Ausscheiden von Inter Mailand deutliche Worte. Italiens letzter Europacup-Fighter verabschiedete sich am Mittwochabend mit einer 0:1-Heimniederlage im Viertelfinal-Rückspiel gegen Olympique Marseille aus dem Wettbewerb. Nach der deutschen Bundesliga ist auch die italienische Serie A in der entscheidenden Phase von Champions League und UEFA-Cup nur mehr Zuschauer.

Primera Division-Verein im Finale

Die spanische Primera Division darf sich hingegen bereits über einen Endspielteilnehmer am 19. Mai in Göteborg freuen, denn Valencia (zwei Mal 2:1 gegen Girondins Bordeaux) und Außenseiter Villarreal (nach einem 1:1 in Glasgow gab es im Rückspiel gegen Vorjahresfinalist Celtic einen 2:0-Erfolg) stehen sich am 22. April und 6. Mai im Semifinale in einem direkten Duell gegenüber. Marseille (bereits zu Hause gegen Inter mit 1:0 siegreich) trifft im zweiten Halbfinale auf Newcastle United (einem 1:1 in Eindhoven folgte daheim ein 2:1-Sieg).

Verkorkste Saison für Inter

"Ein bitteres K.o. gegen Marseille", schrieb die "Gazzetta" weiter. Vorwürfe wollte der wieder mächtig wackelnde Alberto Zaccheroni seiner Mannschaft nach einer bereits verkorksten Saison ohne Titel nicht machen. "Marseille ist ja nur einmal vor unser Tor gekommen", sagte der Inter-Coach, der nach einem Flaschenwurf eines Perugia-Fans nach dem sonntäglichen Meisterschaftsspiel (3:2) auf Top-Torjäger Christian Vieri verzichten musste. "Wir mussten sein Fehlen teuer bezahlen", meinte Mitspieler Marco Materrazi.

Frankreich mit zwei Vertretern in Europas Vorschlussrunden

Für das kollektive Aus der Azzurri auf europäischer Bühne hatte Marseilles Camel Meriem mit seinem Siegtreffer in der 74. Minute gesorgt. Die höchste französische Liga ist dagegen durch AS Monaco in der Königsklasse und Marseille im UEFA-Cup seit sieben Jahren wieder mit zwei Klubs in Europas Vorschlussrunden vertreten. Zu seinem 43. Geburtstag verkündete "OM" am Donnerstag außerdem die Vertragsverlängerung mit Trainer Jose Anigo bis 2005.

Newcastle daheim ungeschlagen

Mit Newcastle wartet allerdings ein harter Brocken. Denn in diesem Jahr ist die Mannschaft von Sir Bobby Robson daheim ungeschlagen. Der niederländischen Meister wurde durch Treffer von "Torgarantie" Alan Shearer und Gary Speed mit 2:1 bezwungen, zwischendurch hatte Mateja Kezman mit einem Elfmeter den Ausgleich erzielt. "Den UEFA-Cup zu holen, wäre ein fantastischer Erfolg für den Verein", sagte Speed.

Valencia hat großen Coup im Visier

Nach 38 Jahren kommt es wieder zu einem Halbfinal-Duell spanischer Klubs aus derselben Region. "Europa beugt sich Valencia", schrieb die Tageszeitung "Marca" (Donnerstagausgabe) nach dem 2:1-Heimsieg über Bordeaux durch die Tore von Mauricio Pellegrino und Francisco Rufete. Eduardo Costa traf für Girondins. Der Tabellenführer der Primera Division und zweifache Champions-League-Finalist hat nun den großen Coup im Visier. "Ich träume von beiden Titeln, vom UEFA-Cup und der Meisterschaft", sagte Präsident Jaime Orti.

Villarreal über den UI-Cup ins Finale?

Der 42.000-Seelen-Ort Villarreal, knapp 70 Kilometer von Valencia entfernt, beherbergt indes die Überraschungsmannschaft. "Das kleine Villarreal zieht in den Kreis der Großen ein", schrieb die Zeitung "El Mundo" nach dem 2:0-Sieg gegen Celtic durch Sonny Anderson und Roger Garcia. Begonnen hatte alles im Juli im UI-Cup: Der Reihe nach wurden Brescia, Brünn und Heerenveen ausgeschaltet. Im UEFA-Cup folgten Trabzonspor, Torpedo Moskau, Galatasaray, AS Roma und nun Celtic. Nach 16 internationalen Spielen steht nur mehr eine Hürde vor dem Final-Einzug des Europacup-Debütanten. (APA/dpa/Reuters)