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Marko Milosevic mit Vater Slobodan

Foto: Reuters/Kujundzic
Belgrad - Der Sohn des früheren jugoslawischen Staatspräsidenten, Marko Milosevic, soll nach der politischen Wende in Belgrad im Oktober 2000 der serbischen Mafia fünf Millionen D-Mark (2,56 Mill. Euro) für die Ermordung des damaligen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic geboten haben. Dies sagte ein Zeuge im Djindjic-Mordprozess laut Medienberichten am heutigen Mittwoch vor einem Belgrader Spezialgericht zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität aus.

Legija

Der Zeuge Zoran Vukojevic sagte weiter, dass der damalige Kommandant der serbischen Spezialpolizeieinheit "Rote Barette", Milorad Lukovic "Legija", nach dem Angebot des Milosevic-Sohnes die Angehörigen der Mafiagruppe im Belgrader Vorort Zemun mit der Bewachung von Djindjic betraut hatte. Lukovic gilt als Hauptorganisator des Attentats auf den serbischen Regierungschef im vergangenen März.

Vukojevic ist einer der drei geschützten Zeugen im Prozeß in Causa Djindjic. Auf der Anklagebank befinden sich fünf von dreizehn Angeklagten, darunter Angehörige der Zemun-Mafia und einstige Polizisten. Marko Milosevic war gleich nach der politischen Wende in Belgrad nach Moskau geflüchtet. Dort lebt seit dem Vorjahr auch seine Mutter, Mira Markovic. Sein Vater Slobodan Milosevic befindet sich im Gefängnis des UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag, wo ihm seit mehr als zwei Jahren wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermords der Prozess gemacht wird. (APA)