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Dieser wunderschöne Strand ist ein mythischer Ort für Zypern: Der Aphrodite-Felsen (Pétra Tou Romioú). An dieser Stelle soll die griechische Göttin Aphrodite dem Meer entstiegen sein. Zypern gilt als ihre Heimat und wird deshalb auch "Insel der Aphrodite" genannt. Doch anders als Aphrodite landen die meisten Fluglinien in Lárnaca. Deshalb bietet es sich an, auch dort mit der virtuellen Reise durch den griechischen Teil Zyperns zu beginnen.

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Lárnaca liegt an der Südküste der Insel. Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt ist die Lázaros-Kirche. Sie stammt aus dem frühem 10. Jahrhundert und nach jener biblischen Gestalt benannt, die Jesus angeblich zum Leben erweckt hat. Die Zyprioten sind davon überzeugt, dass in der Krypta der Kirche Reliquien des Heiligen liegen. Der mit Reliefen verzierte Turm wurde erst im 19. Jahrhundert zur Kirche hinzugefügt, denn die Türken duldeten keine Konkurrenz zu den Minaretten der Moscheen.

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Am Ufer des Salzsees in der Nähe des Flughafens Lárnaca liegt die Chala Sultan Tekke. Die Moschee ist eines von vielen Beispielen für die Koexistenz von Christentum und Islam auf der Insel. Sie wurde zu Ehren der Pflegemutter oder Tante Mohammeds Chala Sultan erbaut, die nach der Überlieferung am Rande des Salzsees einen tödlichen Unfall gehabt haben soll. Doch damit nicht genug, auch eine Urgroßmutter des jordanischen Königs Abdullah ist im Hof der Mosche beigesetzt. Es ist absurd, dass ausgerechnet dieses islamische Gotteshaus im griechischen Teil der Insel steht, während das wichtigste Monument der orthodoxen Kirche auf Zypern, das Barnabas-Kloster, im türkischen Teil steht.

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Eine schöne Alternative zum Strandurlaub bietet das Tróodos-Gebirge. Es erhebt sich nördlich von Limassol und steigt auf fast 2000 Meter an. Der höchste Berg ist der Olmyp, der 1951 Meter hoch ist. Ein Ausflug in diese Gegend lohnt sich in jedem Fall, für Menschen mit empfindlichem Magen aber nicht unbedingt empfehlenswert. Es ist ausgesprochen faszinierend, erst auf Küstenstraßen und nur wenig später auf kurvigen und teils steilen Bergstraßen unterwegs zu sein. Man fährt hier an netten kleinen Dörfern vorbei, die fast an die steilen Berghänge geklebt zu sein scheinen.

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Die Gegend ist sehr abwechslungsreich: An manchen Stellen sind die Berge ausgesprochen grün, an anderen Stellen wiederum wird man wieder daran erinnert, dass man sich in einem heißen Mittelmeerland befindet.

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Das Tróodos-Gebirge ist aber nicht nur landschaftlich interessant, es gibt auch einige Sehenswürdigkeiten. Abgelegen in einem Bergtal steht die Marienkirche Panagia Phorbiotissa von Asinou. Von außen wirkt sie relativ unspektakulär, doch in ihrem Inneren birgt sie einen wahren Schatz.

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Jeder Zentimeter der Kirche ist mit Wandmalereien bedeckt. Es zahlt sich aus, die unterschiedlichen Fresken genauer zu studieren. In der Kirche sind auch deutschsprachige Prospekte mit Erläuterungen zu den Malereien erhältlich.

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Peristeróna ist eines der eindrucksvollsten Beispiele dafür, dass griechische und türkische Zyprioten früher zusammengelebt haben. Wer den richtigen Blickwinkel erwischt, kann sogar den Eindruck bekommen, dass die Kirche ein Minarett hat. Heute leben hier nur noch griechische Zyprioten, die Moschee ist geschlossen. Deshalb bietet es sich an, die Besichtigung bei der griechisch-orthodoxen Mehrkuppelkirche der hll. Hilarión und Barnabas zu beginnen. Sie ist eine der ältesten Kirchen Zyperns. Wer ein Gefühl dafür bekommen möchte, wie eng die beiden Volksgruppen früher zusammengelebt haben, sollte von der Kirche aus einen kleinen Spaziergang zur Moschee unternehmen.

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Kýkko ist das reichste und größte Kloster Zyperns. Der wertvollste Besitz ist eine Marienikone, die der Evangelist Lukas selbst gemalt haben soll - auf einem Holz angeblich gespendet vom Erzengel Gabriel. Doch das Kloster hat für die Zyprioten auch eine nationale Bedeutung: General Grivas, der den bewaffneten Kampf gegen die Briten angeführt hat, hatte in der Nähe des Klosters sein Hauptquartier. Der ehemalige Präsident und Erzbischof Makarios war Novize im Kloster, sein Grab liegt nicht weit vom Kloster entfernt. Makarios war der erste Präsident des unabhängigen Zyperns, sein Bild hängt in vielen Restaurants und öffentlichen Gebäuden im griechischen Teil der Insel.

Foto: Archiv

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Die Hauptstadt Nikosia. Sie liegt in der Mesaória-Ebene und bei guter Sicht kann man das Pendadaktylos-Gebirge (auf türkisch: Besparmak-Gebirge) im Norden und das Tróodos-Gebirge im Westen sehen. Nikosia an sich ist nicht sehr schön, aber wer auch an der politischen Situation der Insel interessiert ist, sollte die letzte geteilte Hauptstadt Europas unbedingt besichtigen. Auf beiden Seiten gibt es einige außerdem spannende Sehenswürdigkeiten. Im Bild kaum zu übersehen ist die Selimiye-Moschee, die im türkischen Teil liegt. Die ehemalige (katholische) Sophien-Kathedrale wurde von den türkischen Zyrioten kurzerhand zur Moschee umgebaut.

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Ähnlich ist die Geschichte der Ágios Ioánnis (Johannes-Kathedrale), die im griechischen Teil der Hauptstadt liegt. Auch sie war ursprünglich ein katholisches Gotteshaus , bis es von der griechisch-orthodoxen Kirche nach Ende der fränkischen Herrschaft übernommen wurde.

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Einen riesigen Nachteil hat die Stadt: Im Hochsommer ist die Hitze geradezu unerträglich. Wer das nicht mag, sollte hier auf keinen Fall übernachten und sich den Zeitpunkt für eine Besichtigung gut überlegen.

Im Westen der Stadt Limassol kann man eine Reihe von Ausgrabungen besichtigen, wie in Kourion. Die Ausgrabungen haben deshalb einen besonderen Reiz, weil sie über dem Meer auf einem rund 70 Meter hohen Felsvorsprung aus weißem Kalkstein liegen. Am Imposantesten ist wohl das antike Theater. Man hat von dort nicht nur einen direkten Blick auf das Meer, sondern es weht auch meistens eine erfrischende kühle Brise. Das Rauschen der brechenden Wellen lockt einen direkt an den fünf Minuten entfernten breiten Strand. In der Nähe liegt außerdem das Heiligtum des Apollo Hylates mit dem Tempel des Apoll. Ganz in der Nähe liegt auch der Felsen der Aphrodite und das Aphrodite-Heiligtum in Kouklia.

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Ganz in der Nähe dieser Ausgrabungen gibt es ideale Orte für einen erholsamen Tag am Strand: Bei Pissouri (Bild) und dem bereits erwähnten Petra tou Romiou gibt es wunderschöne Strände und wie überall auf Zypern ist das Wasser sehr sauber.

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Weiter geht die Reise in Richtung Páphos. Im Vorort Geroskípou kann man eine außergewöhnliche Mehrkuppelkirche besichtigen: die Agia Paraskeví. Sie hat fünf Hauptkuppeln und zusätzlich eine kleine Kuppel und ist die älteste erhaltene Kirche Zyperns.

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Páphos liegt am westlichen Ende der Insel. Im Bild zu sehen ist der Hafen mit der mittelalterlichen Festung. Besonders sehenswert sind die antiken Mosaike, die allesamt über ein Freilichtmuseum erschlossen sind. Zu sehen gibt es zum Beispiel Motive aus Ovids Metamorphosen, die sich im Haus des Dionysos befinden. Eine Besichtigung wert sind außerdem das Haus des Aion und des Theseus. An Sehenswürdigkeiten mangelt es in der Kleinstadt nicht: Königsgräber in Küstennähe, ein römisches Odeon und Vieles mehr.

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Die Landschaft in der Gegend von Paphos ist ausgesprochen reizvoll. Auch hier schlängeln sich die Straßen durch die Ausläufer des Tróodos-Gebirges. Nördlich der Stadt liegt die Akamas-Halbinsel, ein riesiger Naturpark, in dem es noch unerschlossene Strände gibt und viele Möglichkeiten zum Wandern.

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Strandurlauber sind in Lara Beach gut aufgehoben. Der Strand ist mit dem Auto erreichbar, man sollte aber vorsichtig sein, um nicht im Sand stecken zu bleiben. Es zahlt sich aber auf, nicht gleich bei der ersten Gelegenheit stehen zu bleiben, denn der Strand ist sehr groß. Allerdings muss man sich ihn mit den Meeresschildkröten teilen, die hier Brutplätze haben. Sie sind vom Aussterben bedroht und deshalb sollte man diese Sandhügel auch unbedingt in Ruhe lassen. Während der Brutzeit wird der Strand sogar bewacht, damit die Gelege nicht zerstört werden.

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Das kleine Städtchen Pólis, das an der Nordküste der Insel liegt, ist touristisch gut erschlossen und es gibt hier einige Übernachtungsmöglichkeiten. Dennoch findet man auch in dieser Gegend noch wunderschöne, abgelegene Strände.

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Von Pólis aus kann man aber auch einige Ausflüge in die nähere Umgebung unternehmen. Allerdings sind die Straßen hier oft schon sehr schlecht und mit dem Jeep hat man es oft leichter.

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Die Grenze zum türkischen Teil ist hier in unmittelbarer Nähe und der Nordwesten der Insel war Heimat vieler türkischer Zyprioten. Es lohnt sich, Ausflüge in die ehemaligen türkischen Siedlungsgebiete zu machen, die nun im griechischen Teil liegen. Man kann nicht nur wunderschöne Gegenden erkunden, sondern bekommt auch einen Eindruck von Geschichte und Politik der Insel. In einigen Dörfern in dieser Gegend leben heute nur noch Viehzüchter mit ihren Tieren, in anderen wurden griechische Zyprioten angesiedelt.

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Im Bild zu sehen ist die Straße, die um die türkische Enklave Erenköy/Kókkina führt. Das kleine Gebiet gehört zum türkisch besetzten Teil der Insel. Heute wohnen hier nur noch Soldaten. Die Straße um dieses kleines Gebiet ist eine große Herausforderung, denn sie schlängelt sich an steilen Berghängen entlang. Das Militär allgegenwärtig, es gibt griechische Stützpunkte, außerdem sind hier argentinische UNO-Soldaten stationiert.

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Zum Abschluss noch ein Ausflug an das andere Ende der Insel in die Touristen-Hochburg Agía Nápa. Die Stadt ist zwar voll mit Hotels und Touristen, aber das hat auch einen Grund: Hier gibt es wunderschöne Strände. (sof)

Foto: Zypern Tourismus