Wien - Mit der EU-Erweiterung am 1. Mai wird sich der rege Einkaufstourismus laut Handelsexperten sowohl in Richtung der neuen EU-Länder als auch in Richtung Österreich weiter verstärken. Zurzeit scheint der Kaufkraftzufluss aus den Nachbarländern den Kaufkraftabfluss aus Österreich noch zu übersteigen. Die Details über die Kaufkraftströme gehen allerdings auseinander. Der österreichische Handelsverband geht davon aus, dass schon jetzt rund sieben Prozent der Kaufkraft der Grenzregionen ins Ausland abfließen und es mit der Grenzöffnung noch viel mehr werden könnte. Immerhin leben 2,4 Mio. Österreicher 20 Kilometer oder weniger von der Staatsgrenze entfernt. Eine Studie von KMU Forschung Austria aus dem Vorjahr über den Kaufkraftab- bzw. Zufluss zwischen Burgenland und Westungarn hat gezeigt, dass 68,2 Prozent der burgenländischen Haushalte in Ungarn Waren oder Dienstleistungen gekauft haben und umgekehrt 35,8 Prozent der westungarischen Haushalte im Burgenland. Die Ungarn gaben in Österreich rund 40 Mio. Euro aus, die Burgenländer im Nachbarland nur rund die Hälfte. Das Kaufmotiv ist bei beiden gleich: "Die Waren sind billiger als zu Hause", so die Umfrageergebnisse.(DER STANDARD Printausgabe, 14.4.2004, APA)