Die deutschen Fernsehsender wollen trotz der sich verschärfenden Sicherheitslage ihre Mitarbeiter nicht aus dem Irak abziehen. Für den zu ProSiebenSat.1 gehörenden Nachrichtensender N24 berichtet derzeit eine deutsche Korrespondentin aus Bagdad. Es gebe bisher keine Pläne, die Reporterin abzuziehen, sagte ein Sprecher. Jedoch werde die Situation täglich neu bewertet.

60 bis 80 Deutsche im Irak

Ähnlich äußerten sich auch die anderen Sender. Für die ARD ist momentan ein Reporter mit einem Kameramann und einem Schnitttechniker in Bagdad, für den Nachrichtensender n-tv zwei Reporter, für das ZDF zwei Korrespondenten und ein deutsch-libanesischer Produzent. Insgesamt halten sich nach Angaben des Berliner Außenministeriums 60 bis 80 Deutsche im Irak auf.

Die deutsche Hilfsorganisation Help erwägt indes, in Kürze wieder im Irak tätig sein zu können. "Wir wollen innerhalb von wenigen Wochen wieder arbeiten", sagte Help-Mitarbeiter Berthold Engelmann am Dienstag. Er hatte am Donnerstag vergangener Woche die irakische Hauptstadt verlassen. Vier weitere Mitarbeiter des Help-Teams in Badgad, zwei Deutsche und zwei Franzosen, waren am Montag mit einem Flugzeug der UNO in die jordanische Hauptstadt Amman ausgeflogen worden. Nach Informationen von Help befinden sich jetzt keine deutschen Mitarbeiter von Hilfsorganisationen mehr in Irak.

Die Entscheidung zur Ausreise sei gefallen, als am Gründonnerstag eine Katjuscha-Rakete nahe des Büros eingeschlagen sei, sagte Engelmann. Help kümmert sich momentan vor allem um Munitions- und Minenräumung und installiert Trinkwasseraufbereitungsanlagen. Es sei in den vergangenen Tagen zu gefährlich gewesen, aus Bagdad herauszufahren, sagte Engelmann. Die Gefahr, gekidnappt zu werden, sei sehr groß. (APA/AFP)