Wien - Die Einrichtung eines Ministeriums für Menschenrechte schlägt die Organisation SOS Mitmensch vor. In diesem sollten neben den Flüchtlings- auch die Antidiskriminierungs- und Integrationsagenden ressortieren, hieß es am Dienstag in einer Aussendung. "Von einem Innenminister erwarten die Wähler primär, dass er sich um die Sicherheit kümmert, nicht um die Unterbringung von Asylwerbern", so SOS-Sprecher Philipp Sonderegger. Dabei blieben die Schutzbedürfnisse von Flüchtlingen auf der Strecke.

Die Katholische Aktion (KA) der Erzdiözese Wien hat unterdessen alle Christen aufgerufen, sich bei den Bürgermeistern und Gemeinderäten ihres Heimatortes für die Schaffung von Flüchtlingsquartieren einzusetzen. In einem offenen Brief "an alle Christinnen und Christen" betont die Wiener KA-Präsidentin Christa Buzzi laut Kathpress, dass die derzeitige Situation obdachloser Flüchtlinge der "humanen und christlichen Tradition" Österreichs unwürdig sei und Christen nicht unberührt lassen dürfe. Wenn nur 50 Orte ein Quartier für 20 Menschen bereitstellen, könnten bereits 1.000 Flüchtlinge untergebracht werden. Das wären bereits mehr Plätze als derzeit benötigt werden.

Noch nicht fixiert war am Dienstag ein Termin für die angekündigten Gespräche zwischen Innenministerium und Hilfsorganisationen über die weitere Vorgangsweise zur Unterbringung von Asylwerbern. (APA)