Im Jahr 2003 gab es in Österreich insgesamt 3.335 Anzeigen wegen Delikten in Sachen Computerkriminalität. Im Jahr zuvor waren es 4.785 Anzeigen gewesen. Der Reduktion um 30,3 Prozent stand allerdings auch eine Verringerung der Aufklärungsrate um 18,5 Prozentpunkte gegenüber. Die Dunkelziffern sind hoch, betonten am Dienstag Spezialisten vom Österreichischen Bundeskriminalamt (BK) bei einer Pressekonferenz in Wien.

"Wer das Internet benutzt, muss damit rechnen, dass er sich die Kriminalität in sein Zimmer holen kann. Er kann aber auch weltweit kriminell tätig werden. (....) Anonymität und Entfernung spielen bei der Internetkriminalität eine große Rolle", erklärte BK-Chef Herwig Haidinger.

Hohe Dunkelziffer

Die harten Daten im Detail: Im Jahr 2002 hatte es noch 4.785 Anzeigen wegen Computerkriminalität gegeben. 3.922 Fälle waren aufgeklärt worden. Im vergangenen Jahr waren es 3.335 Anzeigen bei 2.117 aufgeklärten Delikten (Verringerung der Anzeigen um 30,3 Prozent, Rückgang der Aufklärungsquote um 18,5 Prozentpunkte).

Klaus Mits, Abteilungsleiter für "Kriminalpolizeiliche Assistenzdienste": "Man muss aber davon ausgehen, dass die Dunkelziffer hoch ist." Die Aufklärungsrate von an die 65 Prozent sei trotzdem beachtlich. Expertenappell: Einerseits sollte jedes Unternehmen in Österreich für sich eine IT-Sicherheitspolitik formulieren, andererseits sollte jeder Internet-User sich mit Viren-Scanner und Firewall ausrüsten.

Die Die Verteilung von Delikten aus dem Jahr 2003

689 Fälle von gefährlicher Drohung
343 Fälle von Betrug
170 Anzeigen wegen pornografischer Darstellung mit Unmündigen
298 Fälle von Geldfälschung

Den größten Teil machen die Betrugsdelikte aus. BK-Cybercop-Chef Markus Blank: "Die Betrugshandlungen sind zumeist recht simpel. Zum Beispiel bei Auktionen (im Internet, Anm.): Der Versteigerer liefert die Ware nie oder derjenige, der etwas ersteigert hat, zahlt nie." Und schließlich ließen sich ja per Scanner und gutem Drucker auch Euro-Scheine "schaffen". (APA)