Der Bertelsmann-Konzern hat begrüßt, dass die EU-Kommission die Prüfung der geplanten Musik-Fusion mit Sony unterbrochen hat.

Durch die Unterbrechung könne die EU-Kommission neue Daten zur Beurteilung der Pläne aufarbeiten und bewerten, sagte ein Bertelsmann-Sprecher am Dienstag in Gütersloh. Durch die Aussetzung verlängert sich die viermonatige Prüffrist.

Hoffen auf die Genehmigung

Die Kommission prüft ebenso wie die US-Wettbewerbsbehörden die Auswirkungen der geplanten Fusion der Musiksparten beider Konzerne. Zusammen würden Sony Music und die Bertelsmann Music Group (BMG) die zweitgrößte Plattenfirma der Welt mit Künstlern wie Shakira, Beyonce Knowles, Britney Spears und Outkast bilden. Bertelsmann-Chef Gunter Thielen hatte gesagt, er hoffe auf die Genehmigung und den Abschluss der Transaktion bis September.

Kommission hat Bedenken

Die EU-Kommission hatte im Februar eine umfassende und vertiefte Prüfung der Fusionspläne eingeleitet, um das Vorhaben genau unter die Lupe nehmen zu können. "Die Kommission hat Bedenken, dass die Transaktion eine beherrschende Stellung schaffen oder stärken könnte", hatte die Brüsseler Behörde diesen Schritt begründet. Bei einer erweiterten Prüfung hören die Beamten auch Wettbewerber an und untersuchen etwa, wo die beteiligten Unternehmen auf Grund von Überschneidungen ihrer bisherigen Aktivitäten ihre Marktmacht stärken. Sie können von den Unternehmen verlangen, bestimmte Aktivitäten abzustoßen, um die Bedenken auszuräumen. Die Unternehmen können aber auch in Gesprächen mit den Beamten von EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti Zugeständnisse anbieten, um Probleme auszuräumen.

In der von Umsatzrückgängen und Raubkopien belasteten Branche waren in den vergangenen Jahren mehrfach Fusionsvorhaben von den Wettbewerbsbehörden verhindert worden. (APA/Reuters)