Ramallah - Die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) von Präsident Yasser Arafat hat einen Rückschlag bei ihren Bemühungen erlitten, radikale Organisationen in die Verwaltung des Gaza-Streifens nach einem israelischen Abzug einzubinden. Der Islamische Dschihad werde der PLO nur dann beitreten, wenn die von Arafats Fatah-Fraktion geführte Dachorganisation ihre Politik ändere und die Anerkennung des Staates Israel rückgängig mache, sagte Dschihad-Vertreter Chaled el Batsch am Montag. PLO-Vertreter Jasser Abbed Rabbo bezeichnete die Dschihad-Bedingungen als inakzeptabel.

In Meinungsumfragen liegen die Hamas und der Dschihad in dem Gebiet am Mittelmeer vor der Fatah, der viele Palästinenser Korruption und Unfähigkeit vorwerfen.

In Ramallah demonstrierten Palästinenser gegen die nach ihrer Ansicht unzureichende Reaktion ihrer Regierung auf den Bau einer israelischen Sperranlage im Westjordanland, die die Freizügigkeit zahlreicher Dorfbewohner einschränkt. "Eine Verurteilung ist nicht genug. Die Minister kümmert die Sperre nicht, sie spüren sie ja nicht. Sie werden an den Kontrollpunkten wie VIPs behandelt und schicken ihre Kinder zum Studium ins Ausland", sagte der 25-jährige Salameh Abu Eid.

Arafat hatte die Extremisten-Organisationen Dschihad und Hamas aufgefordert, sich an einer PLO-geführten Verwaltung im Gaza-Streifen zu beteiligen. Israel will sich nach einem Plan von Ministerpräsident Ariel Sharon einseitig aus dem Gaza-Streifen und Teilen des Westjordanlandes zurückziehen. Der Plan wird von den Palästinensern zwar grundsätzlich begrüßt, doch befürchten sie, dass Israel im Gegenzug seine Präsenz in Teilen des Westjordanlandes verstärken könnte. (APA/Reuters)