Colombo - Die Präsidentin Sri Lankas, Chandrika Kumaratunga, will trotz des Konfliktes zwischen den verfeindeten Rebellen des Landes an den Friedensgesprächen festhalten. Sie werde die Verhandlungen nach der konstituierenden Sitzung des Parlaments wieder aufnehmen, sagte Kumaratunga in einem Telefongespräch mit US-Außenminister Colin Powell, wie ihr Berater am Montag erklärte. Powell hatte die Präsidentin angerufen, um ihr zum Wahlsieg ihrer Partei am 2. April zu gratulieren. Das Parlament soll am 22. April erstmals zusammentreten.

Kumaratunga habe Powell außerdem gesagt, die Regierung werde sich nicht in die Gefechte zwischen den verfeindeten Rebellengruppen hineinziehen lassen, hieß es weiter. In dem Konflikt hatten die Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) am Sonntag einen Sieg über einen abtrünnigen Kommandanten gemeldet. LTTE-Kämpfer hätten die Anhänger von Vinayagamoorthy Muralitharan aus strategisch wichtigen Gebieten vertrieben, hieß es auf einer Internet-Seite der LTTE.

Die Gefechte zwischen den Rebellengruppen kosteten seit Freitag mindestens 33 Menschen das Leben. Zehntausende Menschen sind bereits vor den Kämpfen geflohen. Die Streitkräfte betonten, sie wollten die seit zwei Jahren gültige Waffenruhe mit den Rebellen weiter einhalten.

Muralitharan hatte sich Anfang März von der LTTE-Führung losgesagt, 6.000 der insgesamt 15.000 LTTE-Kämpfer folgten ihm. Die LTTE kämpft für eine weitgehende Autonomie einer überwiegend von Tamilen bewohnten Region im Norden und Osten Sri Lankas. Nach 19 Jahren Bürgerkrieg, dem rund 65.000 Menschen zum Opfer fielen, schlossen die Rebellen im Februar 2002 einen Waffenstillstand mit der Regierung. (APA/AP)