So verdiente ein Geschäftsführer im Bereich Kreditderivate in London im Vorjahr durchschnittlich 125.000 Pfund (189.000 Euro) im Jahr. Dazu kam noch ein Bonus von 1,5 Millionen Pfund. Sein amerikanisches Pendant dagegen kassierte "nur" 108.000 Pfund plus Prämie von einer Mio. Pfund. Zwar notierte der Dollar zum britischen Pfund im Untersuchungszeitraum auf sehr tiefem Stand, aber Gagen sind im Bankenbereich ein guter Indikator für den Geschäftsgang - und die Gewinnsituation der Institute.
Bilanz nach dem Euro
In einer aktuellen Studie des britischen Finanzministeriums, die Auswirkungen des Euro auf die britische Finanzwelt untersuchte, zeigt sich, dass nicht nur innovative Finanzprodukte den Erfolg Londons verantworten: Mittlerweile entfielen 19 Prozent aller grenzübergreifenden Bankkredite auf Großbritannien - verglichen mit zehn Prozent für die USA und Deutschland. Die Hälfte des Umsatzes mit ausländischen Aktien kann ebenfalls Großbritannien verbuchen, verglichen mit 26 für die USA. Im Devisenhandel liegt das Verhältnis 31 zu 16 Prozent.
Allerdings: Die mächtigsten Banken der Londoner City sind die amerikanischen - viele bestbezahlte Banker an der Themse sind Amerikaner. Kommentatoren nennen das eine "neue Variante des Offshorings". Großbritannien könnte ein Finanzzentrum solcher Dimensionen auch nicht alleine aufrechterhalten.