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Afghanistan ist weltweit der größte Produzent von Opium

Foto: APA/epa
Jalalabad - Auf Anweisung von Präsident Karzai hat in Afghanistan die Zerstörung von Opiummohnfeldern begonnen. Die Vernichtung der für die Heroinherstellung benötigten Pflanzen sei in vier Distrikten der Ostprovinz Nangarhar angelaufen und verlaufe glatt, sagte ein Provinzgouverneur am Donnerstag in Jalalabad.

Ziel sei es, acht bis zehn Prozent der Opiummohnernte der Provinz zu vernichten. Die Felder würden mit Traktoren eingeebnet. In Regionen, wo die Bauern zwischen den Mohnpflanzen Wassermelonen anbauten, würden die Mohnkapseln mit Stöcken abgeschlagen. Auch in anderen afghanischen Provinzen begann nach Behördenangaben die Vernichtung.

Am Dienstag hatte Karzai zum "Dschihad" gegen den Drogenanbau aufgerufen. Die Regierung will dieses Jahr ein Viertel der Schlafmohnernte im ganzen Land zerstören. Den Bauern will sie dabei helfen, ihren Lebensunterhalt beispielsweise mit dem Anbau von Kulturpflanzen zu verdienen.

Afghanistan ist weltweit der größte Produzent von Opium, das zur Herstellung von Heroin benutzt wird. Seit dem Sturz der radikalislamischen Taliban Ende 2001 hat sich die Drogenindustrie zum wichtigsten Wirtschaftszweig des Landes entwickelt.

Nach deutschen Erkenntnissen finanzierten sich die 2001 gestürzten Taliban in Afghanistan zu großen Teilen aus Steuern auf den Rauschgifthandel. Die Taliban tolerierten allerdings keine Drogenhändler, die auf eigene Rechnung arbeiteten. Sie wurden von dem Koranschüler-Regime öffentlich gehenkt. (APA)