Rom - Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen hat Papst Johannes Paul II. am Gründonnerstag Abend die Osterfeierlichkeiten in Rom begonnen. Bei der Gründonnerstagsliturgie im Petersdom gedachte das Oberhaupt der katholischen Kirche des letzten Abendmahls Jesu. Höhepunkt war die Fußwaschungszeremonie, die der schwer kranke 83-Jährige jedoch zwei Kardinälen überließ.
Bei dem Gottesdienst, an dem tausende Gläubige teilnahmen, wurden Spenden für die Kinder in Ruanda und Burundi gesammelt. Die beiden afrikanischen Staaten waren in den 90er Jahren von Bürgerkriegen mit hunderttausenden Todesopfern heimgesucht worden.
Johannes Paul II., der auf einem rollenden Podest zum Altar geschoben wurde, betonte in seiner Predigt die Bedeutung der Priester für die katholische Kirche. Er ging indirekt auf das vor allem in den westlichen Ländern immer dramatischere Problem des Priestermangels ein. Er rief dazu auf, für Priesterberufungen zu beten. Er befasste sich allerdings nicht mit aktuellen weltpolitischen Problemen wie dem Irak-Krieg. Es wurde erwartet, dass er sich in den nächsten Predigten bis zum Ostersonntag dazu äußern wird. Johannes Paul II. hat den Irak-Krieg wiederholt verurteilt. Vor Kriegsbeginn hatte er die USA vor einem Flächenbrand gewarnt, der durch ein militärisches Eingreifen im Irak ausgelöst werden könnte.