Ried im Innkreis - Nun ist es also der SV Ried geworden. Der aktuell fünfte der Red Zac Erste Liga ist der Auserwählte, den Bundesligapräsident und Austria-Mäzen Frank Stronach künftig mit Geld und jungen Spielern bereichern wird - im Bestreben, eine schlagkräftige Mannschaft für die EM 2008 im eigenen Land aufzustellen. "2008 sollen möglichst viele Nationalspieler dabei sein, die den Weg ins Team über Ried gefunden haben", sagt Peter Vogl, Rechtsanwalt und Präsident des SV Ried. Er ist "sehr glücklich" über den Deal: "Es gibt keinen Grund, uns zu bedauern. Die Vereinsidentität bleibt absolut gewahrt." Über Vertragsdauer wie über Geldvolumen wurde bislang nichts verlautbart, auch unterschrieben sei laut Vogl noch nichts. Aber: "Franks Handschlagqualität steht für mich außer Zweifel." Die Kooperation stelle im Übrigen keinen Kulturbruch dar, sie sei lediglich "die Fortsetzung des Weges, den man seit langem geht". Auch in der Vergangenheit habe Ried stets auf junge, österreichische Spieler gesetzt.

Angst, dass sich der Sponsor in sportliche Belange einmischt - wie jüngst in der Südstadt gesehen, als Stronach seinen Sportdirektormanagertrainer Günter Kronsteiner an den Zaun zitierte, um die Spielanlage der Austria zu erörtern -, hat Vogl nicht: "Die sportliche Leitung bleibt voll in Rieder Hand, da gibt es keine Diskussion." Klappt die Zusammenarbeit, könnten Austria-Leihgaben wie Linz (derzeit Admira), Parapatits (Interwetten) oder Kiesenebner (Pasching) sowie Nachwuchskicker aus der Akademie Hollabrunn künftig unter einem Dach, dem der Rieder Home Life Arena, zusammengefasst werden.

Ein Problem, falls Ried in die Bundesliga aufsteigen sollte, sieht Vogl nicht: "Alle vertraglich festgesetzten Leistungen entsprechen internationalen Vorgaben." (DER STANDARD, Printausgabe, Freitag, 9. April 2004, sjk)