Johannesburg - Südafrikas Abstimmungssystem ist seit den ersten freien demokratischen Wahlen 1994 kontinuierlich verfeinert worden. Wurde Wählern beim vergangenen Urnengang 1999 noch nach der Stimmabgabe schwer abwischbare Tinte auf den Daumen getupft, so gibt es diesmal in den 17.000 Wahlstationen zusätzlich einen Aufkleber mit Stempel im Pass. Die Seite könne nicht heraus gerissen werden, ohne dass das Papier beschädigt wird, meint die Unabhängige Wahlkommission (IEC). Das neue Verfahren soll Piloten, Fernfahrern oder Studenten die Chance geben, in anderen Wahllokalen als am Wohnort zu wählen.

Satelliten-gestützte Kommunikationssysteme

Die Auszählung der Stimmen für die Parlamentswahl sowie die Neubesetzung der Regionalparlamente in neun Provinzen soll durch Computer und Satelliten-gestützte Kommunikationssysteme beschleunigt werden. Sie ersetzen in 237 IEC-Kommunalbüros die früher benutzten Fax- oder Telefongeräte. Zu den auf 700 Millionen Rand (84 Mio Euro) veranschlagten IEC-Kosten gehören auch Löhne für 215.000 Mitarbeiter, die mit befristeten Verträgen eingestellt wurden. Zwischen sechs und 36 von ihnen werden mit Partei-Repräsentanten die Wahllokale betreuen.

Insgesamt haben sich 20,67 Millionen Wähler registrieren lassen - 2,5 Millionen Wähler mehr als bei der vergangenen Wahl. 44,5 Prozent davon sind jünger als 35 Jahre, der Frauenanteil liegt bei 55 Prozent und die Erstwähler machen vier Millionen aus. Das Wirtschaftszentrum um Johannesburg - die Gauteng-Provinz - stellt mit 4,6 Millionen die größte Zahl an Wählern. Die Regierung hatte wiederholt die ländliche Bevölkerung gedrängt, sich Ausweise für eine Registrierung ausstellen zu lassen. Ihr Stimmanteil macht 35,5 Prozent aus. (APA/dpa)