Auf der blockierten Inntalautobahn hatten sich am Nachmittag trotz Schneeregens gut 1500 Teilnehmer eingefunden. Fritz Gurgirser, Obmann des Transitforum Austria/Tirol (TfA), präsentierte noch einmal sein "Ostermanifest", in dem "Kurortqualität für den Alpenraum" gefordert wird. Das TfA verlangt einen Stopp für den Ausbau der Fernpass-Route, der Loferer-Strecke (Felbertauern), von Tauern- und Katschbergtunnel, wie sie vor allem die Europäische Industrie- und Handelskammer wünsche. Das Geld solle in ein Zehnjahresprogramm für den öffentlichen Verkehr fließen.
Im fernen Wien begründete Verkehrsminister Gorbach derweilen seinen Vorschlag einer flächendeckenden Maut für Österreich: "In der Schweiz hat dieses Vorgehen eine merkliche Reduktion des Lkw-Verkehrs bewirkt." Eine Ausdehnung der Maut wäre jedoch "eine gravierende verkehrspolitische Maßnahme", die noch auf breiter Basis und unter Einbindung der Länder diskutiert werden müsste, betonte Gorbach. Einen "Solo-Gang" werde er in der Frage nicht wagen.
"Vor dem Hintergrund der aktuellen Transitblockaden ist dies bloß der durchsichtige Versuch, den Wirtschaftsverkehr zum Sündenbock für die bisherigen Versäumnisse in der Verkehrspolitik zu machen", konterte Mitterlehner. Mit der Einführung des Roadpricings auf Autobahnen und Schnellstraßen müsse die Wirtschaft bereits jetzt Mehrkosten von rund 600 Millionen Euro verkraften. Damit sei die Schmerzgrenze erreicht.