Washington - Ein Tonband, auf dem sich der gesuchte Extremistenführer Abu Musab al Sarkawi zu Wort gemeldet haben will, wird vom US-Geheimdienst CIA als "wahrscheinlich authentisch" eingestuft. Ein Sprecher, der sich als Sarkawi vorstellt, ruft auf dem Band die Sunniten im Irak zum Kampf gegen die Schiiten auf und bekennt sich zu mehreren verheerenden Terroranschlägen. Der Jordanier Sarkawi gilt als Vertrauter Osama bin Ladens und Drahtzieher eines internationalen Terrornetzwerks. Er wird im Irak vermutet.

Warum sich Sarkawi an die Öffentlichkeit gewandt haben könnte, sei unklar, erklärte ein CIA-Vertreter am Mittwoch. Möglicherweise wollte der Sprecher eine breitere Gefolgschaft ansprechen. Bisher hatte Sarkawi keine Tonbandaufnahmen veröffentlicht. Die 33-minütige Aufnahme erschien am Dienstag auf einer Web-Seite, die als Umschlagplatz für Botschaften militanter Islamisten bekannt ist.

Auf dem Band bekennt sich der Sprecher unter anderem zu den Anschlägen auf den UN-Sitz sowie das Jabal-Hotel in Bagdad. Er droht dem US-Zivilverwalter im Irak, Paul Bremer, sowie General John Abizaid und allen ihren "Generälen, Soldaten und Verbündeten" mit dem Tod. Die Schiiten im Irak nennt er "die Ohren und Augen der Amerikaner". Die Sunniten forderte er auf, "die Erde unter den Füßen der Besatzer zu verbrennen". (APA/AP)