Ruanda gedenkt der Opfer des Völkermords - Als einziger europäischer Regierungschef ist der belgische Premier Verhoftstadt angereist
Redaktion
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Kigali/Nairobi - Mit einer symbolischen Bestattungsfeier
hat in Ruanda der Gedenktag für die Opfer des Völkermords von 1994
begonnen. Mehrere Särge wurden zu Massengräbern in Kigali gebracht,
in denen bereits die Überreste von mehr als 200.000 Opfern liegen.
Viele Familienangehörige trugen Bilder von den Toten mit sich. Als
Zeichen der Trauer hatten sie lila Schals umgelegt. Mehrere
afrikanische Staatsoberhäupter nehmen an der Gedenkfeier teil, unter
ihnen Ugandas Präsident Yoweri Museveni und Südafrikas Präsident
Thabo Mbeki. Als einziger europäischer Regierungschef ist der
belgische Premierminister Guy Verhoftstadt angereist.
Aufruf zu weltweiter Schweigeminute
UN-Generalsekretär Kofi Annan hatte zu weltweiten Schweigeminuten
jeweils um zwölf Uhr Ortszeit aufgerufen. Er will am Nachmittag auf
einer Sondersitzung der UN Menschenrechtskommission über
Möglichkeiten der Verhütung solcher Verbrechen sprechen. In New York
gedenken der UN-Sicherheitsrat und die UN-Vollversammlung gemeinsam
der Opfer des Völkermordes, bei dem extremistische Hutus innerhalb
von drei Monaten mindestens 800.000 Tutsi und gemäßigte Hutus
umbrachten. Ruanda appellierte an die Staatengemeinschaft,
mutmaßliche Drahtzieher, die sich nach Europa und Nordamerika
geflüchtet haben, an das UNO-Tribunal in der tansanischen Stadt
Arusha auszuliefern. (APA/dpa)
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