Das Thema Transit lässt seit nunmehr rund 20 Jahren die Wogen in der Tiroler Bevölkerung hochgehen. Die noch bis Mittwoch anhaltenden Protest-Akionen gegen den zunehmenden Schwerverkehr reihen sich somit in eine ganze Kette von Widerstandsmaßnahmen auf Tirols Straßen ein. Am häufigsten von den Kundgebungen betroffen war bisher die Inntalautobahn.

8.1.1988 Zu einer unangemeldeten Demonstration versammelten sich Aktivisten auf der Inntalautobahn A 12 bei Volders. Angehörige mehrerer Bürgerinitiativen hatten mit Fahrzeugen die Autobahn in Richtung Innsbruck blockiert und den Verkehr damit zum Erliegen gebracht. Der Protest wurde nach einer halben Stunde gewaltsam aufgelöst.

20.5.1988 Eine Langsamfahraktion von drei Tiroler Bürgerinitiativen startete auf der Inntalautobahn zwischen Kufstein und Innsbruck. Zwischen 12.00 und 17.00 Uhr fuhren die Demonstranten mit rund 40 km/h auf der rechten Fahrspur.

17.3.1989 Zu einer neuerlichen Langsamfahraktion kam es auf beiden Fahrtrichtungen der Inntal- und der Brennerautobahn.

28.3.1991 Mit einer genehmigten "Fahrrad- und Fußgängerdemonstration" auf der Inntalautobahn bei Volders protestierten Tirols Grün-Alternative gegen ein angebliches Nachgeben der österreichischen Bundesregierung bei den Transitverhandlungen mit der Europäischen Gemeinschaft.

12.4.1991 Die erste legale Totalblockade einer Autobahn durch Bürgerinitiativen in Tirol betraf die Inntalautobahn. Mehrere Tiroler Anti-Transit-Bürgerinitiativen unter Führung des "Komitees Vomp zur Rettung des Lebensraumes Tirol" legten den Verkehr bei Vomp durch eine Kundgebung lahm. Die Blockade war erst durch eine Intervention des Tiroler Landeshauptmannes Alois Partl möglich gemacht worden. An den Protesten nahmen etwa 1.000 Demonstranten teil.

6.7.1991 Mit einer genehmigten "Radsternfahrt" machte die "Initiative für ein lebenswertes Wipptal" gegen die Transitbelastung in Tirol mobil. Die 80 Radfahrer, die sich an der Aktion auf der Brennerbundesstraße bei Matrei beteiligten, legten den Verkehr für rund eine halbe Stunde lahm.

25.2.1994 Auf der Richtungsfahrbahn Kufstein der Inntalautobahn bei Vomp kam es zu einer einstündigen Kundgebung. An der Versammlung nahmen 200 Aktivisten von rund 20 verschiedenen Umweltorganisationen aus Nord-, Süd- und Osttirol teil.

24.6.1995 Mit mehreren Baumstämmen blockierten die Grünen einen Fahrstreifen auf der Brennerautobahn bei der Mautstelle Schönberg. Die Kundgebung fand am Rande des Grünen Bundeskongresses in Innsbruck statt. Es beteiligten sich etwa 100 Transitgegner.

7.10.1995 Erstmals kommt es zu einer 24-stündigen Totalblockade der Brennerautobahn in Schönberg durch Aktivisten des Aktionskomitees Wipptal/Stubaital, des Tiroler Transitforums und Anrainer.

5.7.1996 Transitgegner blockierten den Reschenpaß. Die Sperre dauerte fast 20 Stunden lang.

12.6.1998 Zweite Totalblockade der Brennerautobahn bei der Hauptmautstelle Schönberg: Die Nord-Süd-Verbindung wurde für 28 Stunden lahmgelegt. Insgesamt 7.000 Menchen nahmen an der Kundegbung teil.

23.6.2000 Zum dritten Mal wurde die Brennerautobahn A 13 blockiert. Die Transitroute wurde zwischen Matrei und Innsbruck-Süd für jeden Verkehr gesperrt. Die Aktion dauerte insgesamt 29 Stunden.

25.10.2002 Das Transitforum Austria-Tirol hielt auf der Inntalautobahn bei Vomp eine Demonstration ab. Die Sperre dauerte zwölf Stunden lang. Felbertauern- und Fernpass-Straße waren vier bzw. sechs Stunden lang unpassierbar.

5.4.2004 Zu Beginn einer dreitägigen Protestaktion wurde die Inntalautobahn zwischen Kramsach und Wiesing zwischen 15.00 und 20.00 Uhr für den gesamten Verkehr lahmgelegt.

6.4.2004 Die Loferer Straße im Raum Ellmau wurde von 11.00 bis 15.00 blockiert. Zudem wurde die Fernpass Straße zwischen Reutte und Lermoss zwischen 12.30 und 17.00 Uhr dicht gemacht.

7.4.2004 Noch einmal war die Inntalautobahn geplanter Schauplatz für eine Demonstration. Sie sollte zwischen 12.05 und 24.00 Uhr gesperrt werden. (APA)